Fußball-Regionalliga 4:1 (1:0) bei Rot-Weiß Ahlen Die WSV-Tormaschine läuft weiter

Wuppertal · Für den Wuppertaler SV läuft es in der Fußball-Regionalliga weiter rund. Das 4:1 (1:0) am Samstagnachmittag (25. Februar 2017) bei Rot-Weiß Ahlen war der dritte Sieg im dritten Spiel nach der Winterpause.

 Kapitän Peter Schmetz stand goldrichtig und drückte den Ball zum 1:0 für den WSV über die Linie.

Kapitän Peter Schmetz stand goldrichtig und drückte den Ball zum 1:0 für den WSV über die Linie.

Foto: Jochen Classen

Die Bergische festigten damit den vierten Tabellenplatz.

Trainer Stefan Vollmerhausen bot vor 1.038 Zuschauern dieselbe Formation auf, die gegen Düsseldorf II (5:1) und Rödinghausen (4:1) überzeugt hatte. Der WSV begann zunächst kontrolliert, überließ Ahlen die Auftaktphase, schlug dann aber eiskalt zu. Jan Holldack trat eine Ecke an den zweiten Pfosten, wo Yordi Teijsse recht unbedrängt per Kopf vors Tor weiterleiten konnte. Dort stand Peter Schmetz goldrichtig und drückte das Leder an Ex-Bundesliga-Keeper Kirschstein vorbei ins Netz - 0:1 (22.).

Der WSV hatte die Partie auch ohne die Routiniers Gaetano Manno und Silvio Pagano fortan im Griff und hätte die Führung ausbauen können. Kevin Hagemann scheiterte aber mit einem feinen Fallfrückzieher an Kirschstein (40.). Der tiefe und vor allem holperige Boden im Wersestadion verhinderte jedoch einige gute Konterchancen. Eng wurde es vor allem vor der Pause, als Ahlen einen Freistoß direkt an der Strafraumgrenze bekam, der Ball aber in der Mauer landete.

Rundschau-Mitarbeiter Julian Schumacher zur Pause: "Die erste Halbzeit hatte viel zu bieten. Vor allem rassige Zweikämpfe und eben auch ein Tor für den WSV, der insgesamt zielstrebiger nach vorne spielt und somit durchaus verdient in Führung liegt. Insgesamt gab es zu viele gefährliche Standards für Ahlen, die diese bislang aber nicht nutzen konnte. Noch ist hier jedenfalls alles möglich."

Die zweite Halbzeit war zunächst vor allem eins: hektisch! Ahlen stemmte sich vehement gegen den drohenden Abstieg, der WSV hielt dagegen. Enzo Wirtz sorgte aber in der 60. Minute kurzfristig für Ruhe: Kevin Hagemann flankte fein in den Sechzehner, wo Wirtz völlig frei einköpfen konnte - 0:2. Nachdem Kevin Pytlik aber Emre Yesilova im Strafraum zu Fall brachte, verwandelte Cihan Yilmaz den fälligen Elfmeter zum 1:2 (63.).

Doch die Antwort der Gäste folgte prompt: Ivan narrte an der Strafraumkante einen Gegenspieler und hämmerte die Kugel dann von links im Strafraum unter die Latte - 1:3 (65.). Hagemann verpasste nach starker Vorarbeit von Ivan per Kopf die endgültige Entscheidung (75.).

Der WSV hatte danach gar keine Probleme, im Gegenteil: Die Ahlener rückten zu weit auf. Jan Holldack schickte Andreas Ivan, der ganz viel Zeit hatte, Kirschstein umkurvte und einschob - 1:4 (86.). Julian Schumacher: "Ein gutes Spiel war es auf schwierigem Geläuf nicht, aber der WSV gewinnt letztlich verdient mit 4:1. Ahlen war offensiv zu harmlos und hinten mehrfach viel zu offen. Da wurde dem WSV das Tore schießen immer wieder leicht gemacht. Die Wuppertaler setzen inzwischen also zu einer Art Siegesserie an und haben nun 13 Tore in drei Spielen erzielt. Damit bleiben die Rot-Blauen natürlich Vierter. Vom Abstieg müssen wir wohl diese Saison nicht mehr sprechen ... "

Stefan Vollmerhausen (Wuppertaler SV): "Wir haben uns intensiv vorbereitet und wussten, was uns erwartet. Wir haben uns eine Vorgehensweise überlegt und daran gearbeitet. Wir haben gewarnt. Meine Mannschaft hat das sehr gut umgesetzt. Die Mentalität, die Ahlen reinschmeißen wollte, war bei uns heute ein Stück weit größer. Unter dem Strich war es eine verdiente Geschichte. Im zweiten Durchgang muss ich meiner Mannschaft vielleicht den Vorwurf machen, dass sie Emotionen reingelassen hat, die so nicht nötig sind. Das kann man sachlicher spielen. Wir freuen uns über den dritten Sieg in Folge und auf die nächsten Partien. Ich denke für Ahlen ist die Messe noch nicht gelesen."

Erhan Albayrak (RW Ahlen): "Das war ein schwarzer Tag für uns. Wir haben defensiv ganz schlecht gearbeitet. Wuppertal ist die Mannschaft der Stunde. Die haben wir uns wie eine Jugendmannschaft stehen lassen. Unsere Jungs wollten heute nicht, hatten vielleicht zu viel Respekt. Das müssen wir abhaken, wenn wir zu viel drüber nachdenken, wird es nur schlimmer. Aber nochmal, wir haben mit sieben Defensivspielern angefangen, mit Torwart waren es acht. Da darfst du keine vier Tore kassieren. Unsere Spieler hatten Probleme sich gegen die Hünen durchzusetzen. Das war ein Klassenunterschied."

Wermutstropfen: Nach der Partie kam es zu Ausschreitungen. Nach Rundschau-Informationen ging die Polizei in den Schlussminuten in den WSV-Block, weil (seit Spielbeginn) einige Fans auf einem etwa vier Meter hohen Werbezaun saßen. Nach dem Schlusspfiff stürmten etwa 30 teils vermummte WSV-Fans - so haben wir es mit eigenen Augen gesehen - auf einen Absperrzaun zu und traten ein Tor ein, um zu einigen Polizisten zu gelangen. Danach kam es zwischen Fans und Beamten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Schlagstöcke wurden eingesetzt, einzelne Fans abgeführt.

Die nächste Partie bestreitet der WSV am kommenden Samstag (4. März 2017) um 14 Uhr. Zu Gast im Stadion am Zoo ist dann der SC Verl.

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