Mobilität der Zukunft Mucke: Radverkehr fördern, Fahrverbote verhindern

Zum vierten Mal kamen die Mitglieder des Runden Tisches „Zukunftsfähige Mobilität“ auf Einladung von Oberbürgermeister Andreas Mucke im Rathaus zusammen. Er wurde im Jahr 2017 gegründet.

Radfahren soll in Wuppertal attraktiver werden.

Foto: Achim Otto

Zuletzt standen unter anderem die Themen „Luftreinhalteplan“, „Radverkehrskonzept“, „Autonomes Fahren“ und „Elektromobilität“ auf der Tagesordnung. „Wir tun seit vielen Jahren eine ganze Menge dafür, um die Luftqualität zu verbessern, um die Gesundheit der Menschen zu schützen und Dieselfahrverbote zu verhindern. Denn Fahrverbote treffen die Falschen. Im Übrigen sind Fahrverbote nicht zielführend, weil sie kaum kontrollierbar sind. Sie führen auch dazu, dass sich die Autofahrer andere - meist längere - Ausweichrouten suchen und damit die Luftbelastung insgesamt überhaupt nicht reduziert wird“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke.

Mucke sieht weiterhin die Automobilindustrie als Verursacher in der Pflicht, für ihr Handeln einzustehen und die manipulierten Dieselfahrzeuge umzutauschen. Hier sei die Bundesregierung gefordert, endlich entschieden durchzugreifen. „Wir in Wuppertal nehmen unsere Verantwortung ernst, um zur Verbesserung der Luftqualität beizutragen und damit die Gesundheit der Menschen zu schützen. Wir setzen dabei auf intelligente, nachhaltige Lösungen. Dazu gehören zum Beispiel die Optimierung der Grünen Welle zur Verflüssigung des Verkehrs, das Angebot einer Park-App, mit der freie Parkplätze im Innenstadtbereich auf dem Handy angezeigt werden und daher lange Suchfahrten entfallen. Darüber hinaus werden wir Lieferverkehre innerhalb des Stadtgebietes optimieren und die Zufahrten für Transportfahrzeuge bei hoher Schadstoffbelastung in die Innenstadtbereiche einschränken“, so Mucke. Für die Umsetzung all dieser Projekte hat die Stadt vom Bund Fördermittel in Höhe von 1,9 Millionen Euro erhalten. Sie wurde ausdrücklich als Vorbild innovativer Lösungen genannt.

Ein Vertreter der Bezirksregierung bestätigte, dass der Luftreinhalteplan 2020 fertiggestellt werde. Dieser werde weitere Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung enthalten. Die Bezirksregierung bestätigte, dass nach ihren Erkenntnissen in Wuppertal keine Fahrverbote vorgesehen sin. „Dies ist eine sehr gute Nachricht“, so der Oberbürgermeister.

Weiteres Thema war das Radverkehrskonzept. Mucke: „Der Rat der Stadt hat das Radverkehrskonzept am 11. Juli verabschiedet. Es stellt eine sehr gute Bestandsaufnahme mit einer Fülle von Maßnahmen dar. Diese werden wir jetzt priorisieren und legen dem Rat jetzt ein Maßnahmenpaket vor, das darstellt, welche Initiativen wir kurz-, mittel- und langfristig umsetzen werden. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs. Denn der Ausbau der Fahrradinfrastruktur genießt eine hohe Bedeutung, weil wir hierdurch eine schnelle, kostengünstige und nachhaltige Entlastung der Umwelt erzielen.“

Zwei konkrete Projekte befinden sich in der Umsetzungsplanung: die Errichtung von Radabstellanlagen an den Bahnhöfen Vohwinkel, Steinbeck, Barmen und Oberbarmen sowie die Errichtung von rund 160 Fahrradabstellplätzen im Parkhaus am Döppersberg. „Darüber hinaus werden wir, wie bereits seit einigen Jahren üblich, auch zukünftig bei allen Neubau- und Ausbaumaßnahmen an unseren Straßen in unseren Planungen den Radverkehr insgesamt und damit auch die Anlegung von Radfahrstreifen mitberücksichtigen“, bestätigt, Mucke zu.

Über die Maßnahmen der Elektromobilität informierte Ulrich Jaeger von den Wuppertaler Stadtwerken. Er kündigte an, dass der Bestand von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge im Stadtgebiet deutlich erhöht werde. Außerdem erfolge die Nachrüstung von 70 Bussen auf die Euro-6-Norm sowie die Beschaffung von 10 Brennstoffzellenbussen.