Wuppertaler Straßen- und Wegenetz FDP: „Asphalt-Patcher“ gegen Schlaglöcher und Rillen
Wuppertal · Die Wuppertaler FDP-Ratsfraktion fordert den Einsatz von so genannten „Asphalt-Patchern“. Damit könne der Verfall der Straßen und Wege wirksam bekämpft werden.
„Das Straßennetz in Wuppertal ist bekanntermaßen in einem äußerst schlechten Zustand. Der Investitionsstau liegt zwischenzeitlich bei über unglaublichen 100 Millionen Euro und eine Sanierung würde etwa 25 Jahre dauern“, so René Schunck, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion. „Da Wuppertal auch zukünftig keine Entlastung der chronisch angespannten Haushaltssituation zu erwarten hat, müssen Lösungen her, mit denen man den Ist-Zustand verbessern oder zumindest erhalten kann. Ein so genannter Asphalt-Patcher kann nach unserer Überzeugung dabei helfen und kommt in anderen Gemeinden bereits erfolgreich zum Einsatz.“
Ein Asphalt-Patcher ist ein Fahrzeug, das computerunterstützt Schlaglöcher und Spurrillen beseitigt und den Zustand der Straßen im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren effizient und ressourcenschonend verbessert. Schunck: „In Ostwestfalen-Lippe, in der Gemeinde Stemwede haben wir uns bei einem Ortstermin von der Effizienz und Effektivität eines solchen Gerätes ein umfangreiches Bild machen können. Hier werden Straßen seit einigen Jahren mit dem Asphalt-Patcher instandgehalten. Was dort zunächst aus der finanziellen Not heraus geboren wurde, ist mittlerweile ein echtes Erfolgsmodell.“
Im konventionellen Verfahren würden Straßenreparaturteams, bestehend in der Regel aus vier bis fünf Personen, zu einer mangelhaften Straße geschickt, wo diese mit der Hand Asphalt aufbringen und mit Werkzeugen feststampften. „In diesem Verfahren wurden in Stemwede, was von der alleinigen Gesamtgröße des Straßennetzes mit Wuppertal durchaus vergleichbar ist, rund 300 Tonnen Asphalt im Jahr verarbeitet. Schlaglöcher, die in diesem Verfahren beseitigt wurden, halten in der Regel nicht sonderlich lange und müssen dann zeitnah erneut ausgebessert werden“, so Schunck. „Durch den Einsatz des Asphalt-Patchers konnte die Menge des zu verarbeitenden Asphalts auf etwa 700 Tonnen im Jahr erhöht werden, bei gleichzeitiger Reduzierung des Personalbedarfs auf zwei Personen. Außerdem halten die Straßen, die mit dem Verfahren repariert wurden, nach Auskunft der Fachverwaltung wesentlich länger.“
In Stemwede ist sei Asphalt-Patcher von April bis Oktober im Zweischichtbetrieb im Einsatz, in den Wintermonaten werde die Maschine für den Winterdienst umgerüstet. Die Anschaffungskosten beliefen sich hier auf etwa 280.000 Euro. Zudem könne flexibel und schnell auf lokale Besonderheiten oder temporäre Ereignisse reagiert werden.
„Da wir davon überzeugt sind, dass dieses Verfahren auch in Wuppertal erfolgreich eingesetzt werden kann, haben wir gemeinsam mit der SPD einen entsprechenden Prüfauftrag zur kommenden Sitzung des Verkehrsausschusses eingebracht. Da das Wuppertaler Straßennetz als Habenposition regelmäßig im städtischen Haushalt bilanziert wird, sollte die Stadt ein vitales Interesse daran haben, dieses im Wert stabil zu halten und nicht weiter verfallen zu lassen“, mein Schunck. „Außerdem ist ein intaktes Straßennetz, egal ob für Fußgänger, Fahrrad- und Autofahrer, sowie für den ÖPNV, Grundlage einer jeden Mobilität. Wir sind davon überzeugt, dass einer oder gar mehrere Asphalt-Patcher dabei helfen können, zeit-, personal- und ressourcenschonend das Wuppertaler Straßennetz effizient instandzuhalten.“