Rumänienhilfe Wuppertal „Wir sehen die Mängel und die Not“

Wuppertal · Die Rumänienhilfe Wuppertal (RHW) macht sich vom 16. bis 26. August zur inzwischen 43. Versorgungs- und Inspektionsfahrt auf. „Die notwendigen medizinischen Materialien besorgen sowie den Transport organisieren und durchführen zu können, werden wir ohne finanzielle Hilfe nicht schaffen. Wir sind dankbar für jede Unterstützung“, so Arno Gerlach.

 Impression der Fahrt aus dem jahr 2017.

Impression der Fahrt aus dem jahr 2017.

Foto: Rumänienhilfe Wuppertal

Nach der Rückkehr des 42. Hilfskonvois aus den Ostgebieten Rumäniens startet die RHW eine neue Struktur der Hilfsmaßnahmen. Gerlach: „In 30 Jahren durchgehender Aktivitäten und Versorgung vieler notleidender Einrichtungen im ganzen Land mit großen Hilfskonvois konnten wir eine Reihe von gut organisierten Stützpunkten mit verlässlichen Freunden aufbauen, die uns bei der sinnvollen und sicheren Verteilung der Hilfsgüter vor Ort helfen. Sie arbeiten engagiert und vertrauensvoll an den zentralen Entladestellen und sichern mit uns die Bereitstellung und die Verwendung der Hilfsgüter für die vielen Krankenhäuser, Kinder-, Alten- und Behindertenheime sowie Sozialstationen und Landarztpraxen.

Unsere Einsatzgebiete sind geografisch sehr groß. Deshalb sind wir seit geraumer Zeit auf die Unterstützung unserer rumänischen Vertrauensleute angewiesen. Nur durch Kontinuität und Nachhaltigkeit konnten wir die schlimmste Not in sehr bedürftigen und von uns langjährig betreuten Familien und in abgelegenen Dörfern lindern. Wir spüren und erfahren es. Dies gilt ebenso für die teilweise katastrophal ausgerüsteten, medizinischen Erstversorgungsstellen, wo eine dringend erforderliche, fachgerechte Behandlung von ernsthaften Notfällen meist ausgeschlossen ist.

Allein werden wir es nicht schaffen, die immer noch flächendeckende, höchst unbefriedigende Lage der vielen Menschen, insbesondere in den Armutsregionen des Ostens, wirksam zu verbessern. Doch wollen wir auch künftig alles in unserer Kraft und Möglichkeit stehende tun, die immer noch mangelhafte Versorgungslage wenigstens in den von uns nun gezielt ausgewählten Einrichtungen zu verbessern.

Die medizinische Grundversorgung zum Beispiel in den ländlichen Grenzgebieten zur Ukraine und zu Moldawien (Dobrudscha, Moldova, Bukowina, Maramureş, Zentral- und Ostkarpaten und andere) ist großenteils auch unter bescheidenen gesundheitlichen Wertmaßstäben sehr bedenklich. Deshalb möchten wir mit der Beschaffung von Medikamenten und diversen medizinischen Kleingeräten vor allem Landarztpraxen helfen, eine minimale ärztliche Grundversorgung der Landbevölkerung zu gewährleisten.

Zudem sehen wir die Mängel und die Not in vielen Kinder-, Alten- und Behindertenheimen sowie Sozialstationen, in denen sich das Personal um die Aufrechterhaltung einer zwar unzulänglichen, aber noch halbwegs menschenwürdigen Betreuung der Kinder, Waisen und Alten kümmert. Und doch können sie nicht viel ausrichten. Auch die, die sich selbst bei materiellem Notstand liebevoll um die ihnen Anvertrauten mühen, sind bei der regelmäßigen Aktualisierung unserer Hilfsmaßnahmen in unserem Blickfeld.“

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