Kommentar zur Energiepreispauschale Wuppertal – solidarische Stadtgemeinschaft

Wuppertal · Nach dem Gießkannenprinzip hat der Staat die Energiepreispauschale im Herbst über das Volk verteilt. Und auch die Übernahme der Heizkostenpauschale für Dezember fragt nicht nach der Bedürftigkeit. Alle profitieren, Arme und Reiche.

 Nina Bossy.

Nina Bossy.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

Man mag das als soziale Schieflage kritisieren, sollte allerdings auch sehen, dass ein sozial gerechtes Antragsverfahren aufwändig und langwierig gewesen wäre und denen, die gerade in finanzielle Probleme geraten, nicht schnell genug geholfen hätte.

Und was tun die Wuppertalerinnen und Wuppertaler? Sie nehmen die Sache selber in die Hand. Nach dem Motto: Energiepreispauschale? Brauche ich nicht, spende ich. Als Empfänger bieten sich unter anderem die Wuppertaler Tafel und jetzt ganz aktuell auch die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie an. Im Schulterschluss mit der Gemeinschaftsstiftung für Wuppertal (dahinter steht vor allem die Stadtsparkasse) treten sie als Aktionsbündnis auf und bitten um „Energiespenden“.

Als Unterstützungsbedürftige haben sie vor allem die Mitbürgerinnen und Mitbürger im Blick, die bisher aus eigener Kraft über die Runden kamen, die aber jetzt angesichts der gestiegenen Energiepreise und der immer weiter steigenden sonstigen Kosten zum Beispiel für Lebensmittel das Monatsende nur noch mit einem Minuszeichen auf dem Konto erreichen können. Neben direkten Hilfeleistungen wollen die Wohlfahrtsverbände ihre Beratungskapazitäten ausbauen. Denn: Jetzt brauchen Menschen ihre Hilfe, die noch nie zuvor im Leben Wohngeld oder ähnliche Leistungen gebraucht und beantragt haben.

Wuppertal hat eine enorm solidarische Bürgerschaft. Davon berichten Vereine wie WiN und Kindertal, Einrichtungen wie die Tafel und Institutionen wie die Caritas, die Diakonie und andere Wohlfahrtsverbände. Das ist gut. Und das macht stolz. Auf unsere Stadt!

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