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Besserer Versichrungsschutz: Wuppertaler DGB fordert Reformen am Arbeitsmarkt

Besserer Versichrungsschutz : Wuppertaler DGB fordert Reformen am Arbeitsmarkt

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Wuppertal fordert für die Zeit nach der Bundestagswahl Reformen am Arbeitsmarkt. „Ein höherer Mindestlohn und ein verbesserter Schutz bei Arbeitslosigkeit gehören für uns dringend in jeden neuen Koalitionsvertrag“, so Guido Grüning (Vorsitzender des DGB-Stadtverbands).

Konkret will der DGB einen verbesserten Versicherungsschutz bei Arbeitslosigkeit. „Nicht das ungeliebte Hartz-IV-System, sondern die Arbeitslosenversicherung muss wieder der Standard werden, der das Risiko bei Arbeitslosigkeit im Regelfall absichert“, meint Grüning. „Dazu müssen mehr Arbeitslose einen Anspruch auf Arbeitslosengeld erhalten und das Geld wenn nötig auch länger gezahlt werden, insbesondere an langjährig Beschäftigte.“

Wie löchrig der soziale Schutz für Arbeitslose sei, zeigten auch die aktuellen Daten für Wuppertal der Agentur für Arbeit. 864 Personen mussten sich im August neu arbeitslos melden. Davon hätten 219 oder jede bzw. jeder Vierte keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld gehabt und seien direkt ins Hartz-IV-System durchgereicht worden.

Aber auch für diejenigen, die Arbeitslosengeld erhalten, sei der Schutz vielfach unzureichend, weil die Unterstützung nicht lange genug gewährt werde. So laufe in Wuppertal innerhalb eines Jahres bei 2.245 Arbeitslosen der Anspruch auf Arbeitslosengeld aus, bevor ein neuer Arbeitsplatz gefunden oder die Betroffenen in Altersrente wechseln. Auch hier seien dies 25 Prozent aller Fälle, bei denen der Arbeitslosengeldbezug endete.

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Gerade die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig eine verlässliche soziale Absicherung in Krisenzeiten für die Menschen sei. „Das geht am besten mit einer gestärkten Arbeitslosenversicherung, mit klaren, verbrieften Leistungsansprüchen, guten Förderangeboten und ohne abschreckende Bedürftigkeitsprüfung“, konstatiert Grüning.