Wer hat "Balthasar" geschlachtet?

Am Sonntag (12. Oktober 2014) entdeckt Eleonore Okun nur wenige Meter vom Vohwinkeler Lokal "Locke" entfernt auf einer Treppe Scherben. In der Gaststätte wurde zuerst die "Kinderhospiz"-Spendenkuh gestohlen, dann die Kasse.

 Geblieben sind nur Scherben: Eleonore Okun kann wirklich nicht verstehen, dass jemand Geld stiehlt, das für todkranke Kinder bestimmt ist.

Geblieben sind nur Scherben: Eleonore Okun kann wirklich nicht verstehen, dass jemand Geld stiehlt, das für todkranke Kinder bestimmt ist.

Foto: Manfred Bube

Das Design der Teile erinnert die Servicekraft an die Spendenkuh "Balthasar", die seit 2009 auf dem Tresen ihres Arbeitsplatzes in der Kneipe an der Kaiserstraße 37 steht und deren Erlös von durchschnittlich 300 Euro pro Jahr stets für das Kinderhospiz bestimmt ist.

Einer bösen Vorahnung folgend blickt sie Minuten später durchs Fenster und tatsächlich: "Balthasar" ist weg. Eleonore Okun: "Da war klar, dass am Abend vorher, es lief das Spiel Polen gegen Deutschland, der Laden war proppenvoll, jemand die Spendenkuh gestohlen und geschlachtet hat. Wer tut so etwas? Wo doch gut sichtbar ein Schild über den Zweck der Spenden informierte?"

Illegal angezapft wurde in der "Locke" aber nicht nur "Balthasar": Am Sonntag (19. Oktober 2014) entdeckt ein Passant gegen 5 Uhr morgens, dass die Kneipentür offen steht und ruft die Polizei. Was die Beamten sehen, ist eindeutig: Nach dem Aufhebeln der Tür wurde die Kasse geknackt. Laut "Locke"-Inhaber Klaus Steinbeck erbeuteten der oder die Einbrecher einen mittleren dreistelligen Betrag. Ob beide Straftaten auf das Konto des oder der selben Täter(s) gehen? Nach der kriminaltechnischen Auswertung der Spuren hat jetzt die Staatsanwaltschaft der Ermittlungen übernommen.

Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0202/284-0 entgegen.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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