1. Lokales

Arrenberg wird zum Kunstwerk

Arrenberg wird zum Kunstwerk

An 42 Stellen im Stadtteil will der Künstler Kai Fobbe Videos dauerhaft installieren. Den Anfang machte die Fassade des „Café Simonz“. Ein Prestigeprojekt.

42117 ist die Postleitzahl des Arrenbergs – und genau deshalb auch Titel eines Projekts des Künstlers Kai Fobbe für das ehemalige Arbeiterquartier. An 42 Stellen im Stadtteil will Fobbe eigens hergestellte Videos dauerhaft auf Mauern, Schornsteine, Dächer und die Wupper projizieren. Den Startschuss gab es kürzlich am „Café Simonz“ an der Simonsstraße.

An der „Simonz“-Fassade “ sieht man jetzt, wie Regina Advento vom Tanztheater die Wand schwarz streicht. Dann wieder hell. Und von vorne. Ein beeindruckendes Schauspiel für den Betrachter. Auch an der „Villa Media“ am Viehhof werden schon zwei Fassaden mit Filmen bespielt.

Ein Konzept, das weltweit einmalig ist: frei zugängliche Kunst an Fassaden, Dächern, Vordächern, Unterführungen, Schornsteinen, Bürgersteigen und Straßen. Nicht nur temporär, sondern dauerhaft. Nicht aus Stein, Holz oder Stahl, sondern aus Licht geformt. Rund 350.000 Euro wird das Projekt kosten. Einen Großteil des Geldes wird die Technik verschlingen, denn die Installation von Beamern im Außeneinsatz bei Kälte, Regen und Hitze stellt neue Herausforderungen.

  • Die überdimensionale Projektion am Opernhaus.
    Hommage an Beuys : Filmprojektion an Fassade des Opernhauses
  • WR Engels-Wandbild
    Kunstwerk : Ein Elf-Meter-Engels-Baby am Arrenberg
  • Mit ihrer Kampagne „Essbarer Arrenberg“ haben
    „Gesunde Nachbarschaften“ : AOK-Förderpreis geht an „Aufbruch am Arrenberg“

Für Fobbe, der bereits in der Luisenstraße kleinere Installationen realisiert, ist es eine Herzensangelegenheit, dies in Wuppertal und vor allem am Arrenberg zu zeigen. „Ich bin seit 20 Jahren in der Stadt, hab’ hier studiert, habe mein Atelier hier, Bazon Brock hat hier gewirkt. Es steckt so viel Substanz in dieser Stadt“, sagt der Künstler. Klar, dass er sich bei seinen Installationen auf Wuppertaler Institutionen wie das Tanztheater konzentriert – und Regina Advento zur Protagonistin macht. Auch Christoph Nieder von „Wuppertalaktiv“ – der Verein ist einer der finanziellen Unterstützer des Projekts – sieht darin eine enorme Bereicherung für die Stadt: „Fobbe bringt eine ganz neue Kreativität in das Thema Videoinstallation. Es ist toll, dass er diese Pilotprojekte immer wieder in seiner Heimatstadt umsetzt.“

Und die unterstützt das prestigeträchtige Vorhaben: „Die Stadt ist sehr kooperativ“, lobt Kai Fobbe die Verwaltung. „Weder das Ordnungsamt, noch die Untere Denkmalbehörde haben Bedenken angemeldet.“

(Rundschau Verlagsgesellschaft)