Wenn der Einzug in die neue Wohnung an der Bonität scheitert

Wer die Nachrichten verfolgt, erhält meist ein sehr dramatisches Bild vom Wohnungsmarkt. Dies gilt insbesondere für die beliebten Metropolen wie Berlin, München, Hamburg oder Düsseldorf, aber auch in anderen Regionen besteht eine hohe Nachfrage nach freien Mietwohnungen.

Wohnungssuchende müssen sich teilweise gegen mehrere Dutzend anderer Bewerber durchsetzen. Was viele unterschätzen: Nur mit einer guten Bonität besteht überhaupt eine Chance auf Erfolg bei der Wohnungssuche.

Eines der wichtigsten Dokumente bei der Bewerbung um eine neue Wohnung ist neben der Selbstauskunft zum Einkommen die Bonitätsauskunft. Sie gibt dem Vermieter Hinweise auf die Kreditwürdigkeit und damit die Zahlungssicherheit seiner künftigen Mieter. Wohnungsinteressenten mit schlechter Bonität und negativen Schufa-Einträgen haben dabei sehr schlechte Karten. Sie werden in er Regel schon vor einer weiteren Auswahlrunde aussortiert. Doch die eigene Bonität ist keine in Stein gemeißelte Datensammlung. Jeder Verbraucher hat die Möglichkeit, sein Scoring aktiv zu verbessern und somit die Chance auf eine positive Zusage bei der Wohnungssuche zu erhöhen.

Die gängigste Methode für Vermieter, um die Bonität zukünftiger Mieter zu prüfen, ist die sogenannte "Schufa-Auskunft". Bei der Schufa selbst handelt es sich um eine Auskunftei der Privatwirtschaft, die Finanzdaten zu Verbrauchern speichert. Banken, Unternehmen, aber auch Vermieter können anhand dieser Daten die Liquidität und Zahlungsmoral von potentiellen Vertragspartnern prüfen. Allerdings können diese von der Schufa gesammelten Daten Fehler aufweisen, denn die Auskunftei ruft nicht aktiv Daten von Verträgen ab, sondern erhält diese von Banken und Unternehmen. So können zum Beispiel noch Kreditlinien in der Schufa-Auskunft stehen, die längst getilgt worden sind. Auch bereits getilgte Forderungen aus Gerichtsverfahren können dort noch aufgeführt werden. Letztlich kann auch nach einem Umzug eine falsche Adresse bei der Schufa registriert sein. All diese Umstände können letztlich zu einer schlechteren Bonität führen, die sich jedoch proaktiv verbessern lässt.

Um überhaupt einen Überblick über die gespeicherten Schufa-Daten zu erhalten, haben Verbraucher nach dem Bundesdatenschutzgesetz das Recht, einmal im Jahr eine kostenlose Auskunft mit dem sogenannten "Schufa-Scoring" zu erhalten. Diese Schufa-Selbstauskunft kann nach einer einmaligen Legitimation direkt bei der Schufa angefordert werden. Finden sich in der Auskunft falsche Daten, sollten Verbraucher die Auskunftei schriftlich zur Korrektur dieser Fehler auffordern. Empfehlenswert ist es darüber hinaus auch, die Unternehmen zur Datenaktualisierung aufzufordern, die den entsprechenden Eintrag an die Schufa übermittelt haben.

Grundsätzlich sollte die Bonität mindestens einmal jährlich überprüft werden, um mögliche Unstimmigkeiten zügig zu tilgen. Eine kostenlose Alternative zur Schufa-Auskunft bietet das Unternehmen Score Kompass. Über die Webseite oder App können Besucher die Prüfung der eigenen Bonität vornehmen.

Die effizienteste Methode zum Erhöhen des Schufa-Scores und der eigenen Bonität ist sehr einfach. Sie besteht darin, nur wenige oder keine Schulden zu machen und seine Rechnungen oder Kreditraten immer fristgerecht zu begleichen. Auf diese Weise entstehen keine negativen Einträge in der Schufa-Datei. Ebenso sollten nicht benötigte Girokonten oder Kreditkarten gekündigt werden. Denn wer mit vielen Konten und Karten hantiert, kann das Schufa-Scoring negativ beeinflussen.

Wollen Verbraucher erfolgreich bei der Wohnungssuche sein, sollten Sie sich frühzeitig über ihre Bonität informieren. Sieht diese nicht so gut aus, gilt es, aktiv an der Verbesserung zu arbeiten. Überspitzt formuliert: Wer sich nur wenig verschuldet und eine gute Zahlungsmoral hat, verhindert effektiv, dass der Traum von der neuen Wohnung schon bei der Schufa-Auskunft scheitert.

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