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„Tierische“ Unterstützung: Bussard-Einsatz am Wuppertaler „Döpps“

„Tierische“ Unterstützung : Bussard-Einsatz am „Döpps“

Seit vielen Jahren versucht die Stadt Wuppertal, die Zahl der Tauben vor dem Hauptbahnhof am Döppersberg zu verringern. Hierfür kommt seit einiger Zeit auch eine besonders naturnahe Methode zum Einsatz: Greifvögel sollen die Stadttauben aus dem Bereich des Bahnhofsvorplatzes und aus dem oberen Teil der Elberfelder Fußgängerzone vertreiben.

Tom Melcher ist einer von mehreren Falknern der Falknerei Bergisch Land, die im Auftrag der Stadt Wuppertal für die „Taubenvergrämung“ zuständig ist. Bei unserem Treffen stehen ihm zwei tierische Helfer zur Seite, die Wüstenbussarde Miles (3 Jahre) und Siva (4 Jahre). „Die beiden Tiere sind Schwestern, knapp 60 Zentimeter groß, haben eine Spannweite von etwa einem Meter und wiegen jeweils fast ein Kilogramm“, erklärt er. Wüstenbussarde bieten sich besonders für die Vertreibung von Tauben an, weil sie die einzigen Greifvogelart sind, die sozial lebt und in Gruppen jagt.

„Siva ist die Größere und Dominatere von den beiden“, sagt er. „Deshalb ist sie für die Jagd zuständig, während die jüngere Miles als ,Treiber’ fungiert und möglichen Beutetieren den Fluchtweg abschneidet.“ In der Praxis besteht jedoch kaum ein Risiko für die am Hauptbahnhof lebenden Tauben. „Tauben sind intelligente Tiere und sie flüchten sofort, wenn sie die Anwesenheit von Greifvögeln bemerken“, beruhigt Melcher alle Taubenliebhaber.

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Leider hält der vertreibende Effekt der eleganten Flieger nur kurze Zeit an. Deshalb lassen die Falkner seit mehr als drei Jahren ihre gefiederten Helfer einmal wöchentlich am Hauptbahnhof aufsteigen. „Die Tauben müssen im Laufe der Zeit lernen, dass es hier Greifvögel gibt. Dann meiden sie den Bereich, und wir verringern die Taubenpopulation am Bahnhof auf ganz natürliche Art und Weise.“