Linke zur BUGA-Bewerbung „Sie ist finanziell, sozial und ökologisch untragbar“

Wuppertal · Die Ratsfraktion der Linken begrüßt die Veröffentlichung der aktualisierten Machbarkeitsstudie zur Bundesgartenschau (BUGA) 2031. „Möglich wurde dies durch die Menschen, die über das Informationsfreiheitsgesetz Einsicht gefordert haben“, so die Partei. Inhaltlich lehnt sie eine Bewerbung weiter ab.

 Die drei Kernareale des überarbeiteten Konzepts.

Die drei Kernareale des überarbeiteten Konzepts.

Foto: Stadt Wuppertal/Gutachten

„Wuppertal kann nicht über 70 Millionen Euro für ein altmodisches Freizeitevent ausgeben, während Brücken und Straßen marode sind, während die Reparaturen der Hochwasserschäden noch nicht einmal beziffert werden konnten. Wuppertal kann nicht jährlich 400.000 Euro für die Pflege und den Unterhalt der ehemaligen Buga-Flächen bereitstellen; die unabschätzbaren Unterhaltskosten der Hängebrücke sind darin nicht enthalten! Welche Ausgaben für soziale Zwecke müssen eingeschränkt werden, um diese Kosten der BUGA zu decken?“, heißt es in einer Stellungnahme.

Die BUGA könne „nicht das Label Nachhaltigkeit aufgeklebt“ bekommen: „Im Vorwort der Studie wird Effizienz, Recycling und Mäßigung als Regeln der ,Zirkularität‘ genannt, zu diesen Regeln steht aber die ,Circular BUGA‘ in Widerspruch. Der Standort Tesche wird verkleinert und verliert an Bedeutung, obwohl er um den Bereich Lokschuppen erweitert wird. Tesche wird so zum nachrangigen Areal mit wenig Ausstellungsfläche. Wir freuen uns über die Streichung der 5.000 Parkplätze. Das neue Verkehrskonzept sieht für die Besucherinnen und Besucher, die mit dem Pkw anreisen, vier Park-Bereiche vor. Von dort fahren Shuttlebusse zum Haupteingang Zoo und zur Tesche. Die Schwebebahn soll die Gäste zwischen Vohwinkel und Zoo transportieren. Diese enormen Verkehre (Pkw, Reisebusse, zusätzlicher ÖPNV, Shuttlebusse) kann der Wuppertaler Westen nicht tragen.“

Im Zentrum der Buga stehe nun der Zoo, hier befinde sich jetzt der Haupteingang. Der Zoo solle umfassend modernisiert werden und die weltgrößte Hängebrücke als offizielle Hauptattraktion ablösen: „Am Bau der Hängebrücke wird aber festgehalten, trotz der vielen bekannten Probleme beim Bau, beim Betrieb und beim Unterhalt und trotz der enormen Kosten von über 15 Millionen Euro. Ebenso soll die Seilbahn zur Königshöhe weiter realisiert werden, trotz unumgänglicher Rodungen und ungesicherter langfristiger Finanzierung.“

Während das Konzept für die Kaiserhöhe unverändert sei, der Nützenberg durch den Gästezustrom seine Funktion als Naherholungsgebiet verlieren würde, solle der Kiesberg noch stärker in Anspruch genommen werden: „Der Nutzungsdruck auf die Königshöhe wird weiter erhöht, denn zusätzlich zur Hängebrücke und zur Seilbahn soll hier eine Freilichtbühne errichtet werden. Die Gesamtheit dieser Planungen würde zur Zerstörung der Königshöhe führen.“

Der Zoo könne, so die Linken, „auch ohne die Zerstörung der Königshöhe“ aufgewertet und modernisiert werden: „Der bestehende Wald muss erhalten und geschützt werden, für die Zukunft. Wir brauchen die Modernisierung und den Ausbau unserer technischen und sozialen Infrastruktur, für die Zukunft. Diese BUGA ist nicht machbar. Sie ist finanziell, sozial und ökologisch untragbar.“

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