1,5 Kilometer in Barmen Sechs Jahre Bauzeit: Entlastungssammler Wupper wird verlängert

Wuppertal · Der bislang zehn Kilometer lange Entlastungssammler Wupper soll auf einer Länge von rund 1,5 Kilometern vom Alten Markt bis zur Wichlinghauser Straße verlängert werden. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich insgesamt sechs Jahre, der Beginn soll Mitte 2022 sein. Die Netto-Gesamtbaukosten betragen rund 19 Millionen Euro.

 Symbolbild.

Symbolbild.

Foto: Wuppertaler Rundschau / jak

Nach heutigem Planungsstand gibt es zwei Bauabschnitte – vom Alten Markt bis zur Bachstraße (755 Meter) und von dort bis zur Wichlinghauser Straße (785 Meter). Nach Angaben des Eigenbetriebs Wasser und Abwasser Wuppertal (WAW) und der WSW Energie & Wasser AG (WSW) verläuft die Verlängerung entlang der B7 in einer Tiefenlage von neun bis zehn Metern mit einem Durchmesser von etwa zwei Metern. „Die Herstellung erfolgt mit einem unterirdischen Rohrvortrieb. An fünf Stellen werden dazu Press- und Bergegruben erstellt. Hierzu sind Eingriffe in den Straßenkörper erforderlich, wo möglich werden aber Parkstreifen oder Busspuren genutzt“, heißt es.

Mit der Maßnahme sollen die für die Wupper schädlichen Einleitungen von Schadstoffen aus den Bereichen Barmen und Wichlinghausen unterbunden werden. Damit hält Wuppertal die gesetzlichen Anforderungen dann auch in diesen Stadtteilen ein und hat die Möglichkeit, dafür einen Antrag auf Befreiung von der Abwasserabgabe an das Land NRW zu stellen. „Das Starkregenereignis am 29. Mai 2018 ist bei den meisten Wuppertalerinnen und Wuppertalern noch sehr präsent. Damals haben sich extrem große Wassermassen in der Talachse gesammelt und aufgestaut. Durch den Entlastungssammler Wupper konnten diese Wassermassen in Elberfeld in kürzester Zeit abgeleitet und somit größere Schäden vermieden werden. Die Reduzierung des Gefährdungspotentials durch Starkregen wird durch die Verlängerung des Entlastungssammlers zukünftig auch für Barmen und Wichlinghausen gegeben sein“, so eine weitere Begründung. Und: „Der Schmutzwasserhauptsammler, der das Abwasser aus sämtlichen östlichen Stadtteilen inklusive Beyenburg transportiert, ist bereits heute hydraulisch überlastet. Durch die Verlängerung des Entlastungssammlers wird der Schmutzwasserhauptsammler wesentlich entlastet. Positiver Nebeneffekt: Zur Inspektion oder Sanierung des Hauptschmutzwassersammlers kann die Verlängerung des Entlastungssammlers als Umleitungskanal genutzt werden.“

Momentan nimmt der Entlastungssammler nur das verunreinigte Regenwasser von der Rutenbeck in Sonnborn bis zum Alten Markt in Barmen auf. Die östlichen Stadtbezirke Barmen und Wichlinghausen leiten bisher ungereinigtes Regenwasser in die Wupper.

In den 70er Jahren gab es im Stadtgebiet Wuppertal wegen der schlechten Wasserqualität keine Fische in der Wupper. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert: Früher bedrohte Fischarten sind im Stadtgebiet keine Seltenheit mehr und ein sehr positives Signal für die mittlerweile gute Wasserqualität der Wupper. Wanderfische wie der Lachs sind wieder heimisch geworden. Gründe für diese positive Entwicklung sind unter anderem der Ausbau der Kläranlagen und die Regenwasserreinigung der Stadtentwässerung Wuppertal.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort