Drohende Standortschließung in Wuppertal Schaeffler: Betriebsrat und IG Metall mit Alternativkonzept

Wuppertal / Herzogenaurach · Der Betriebsrat der Schaeffler-Gruppe und die IG Metall haben ein Alternativkonzept vorgestellt. Damit wollen sie den im Herbst 2020 von der Unternehmensleitung angekündigten Arbeitsplatzabbau verhindern. In Wuppertal droht die Schließung des Standortes mit rund 1.000 Jobs.

 Symbolbild.

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Foto: Schaeffler

Der Betriebsrat hatte das arbeitnehmernahe „Info-Institut“ beauftragt, Vorschläge zu erarbeiten. „Für die stark betroffenen Standorte im Bereich ,Industrie‘ Wuppertal und Eltmann sowie den Teilbereich der Standorte Schweinfurt und Höchstadt wurde ein gemeinsames Alternativpaket präsentiert. Auch dieses Konzept sieht vor, dass Produkte wegfallen oder innerhalb der Standorte verschoben werden – aber es soll auch Bereiche geben, die ausgebaut bzw. neu dazukommen“, teilte die IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper am Donnerstag (21. Januar 2021) mit. „Anders als vom Arbeitgeber vorgesehen wären deutlich weniger Arbeitsplätze betroffen. Die geplanten Werkschließungen in Wuppertal und Eltmann könnten so verhindert werden. Knapp 1.000 Beschäftigte an beiden Standorten verbleiben.“

Clarissa Bader (IG Metall): „Das Konzept des Betriebsrates ist ausgewogen und agiert mit Augenmaß. Der Arbeitgeber nennt sein Programm ,Space‘ und zielt vor allem auf die Stärkung der Renditen ab. Wir möchten unter dem Begriff ,fair Space‘ die Alternativen sammeln, die sowohl Gewinne sichern, aber die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihre Standorte sehr viel stärker würdigen.“ Der Wuppertaler Schaeffler-Betriebsratsvorsitzende des Standortes Wuppertal, Özgür Sönmezcicek sieht den Vorstand in der Pflicht: „Der Betriebsrat ist sich seiner Verantwortung bewusst, deshalb wurde das Konzept auch auf tragfähige Beine gestellt. Aber ohne ein Entgegenkommen des Konzerns geht es nicht“. Auch in den anderen Bereichen des Konzerns lege der Betriebsrat nun ähnliche Konzepte vor.

Im nächsten Schritt soll die Arbeitgeberseite die Gutachten prüfen. Die nächsten Gesprächstermine zwischen Betriebsrat, IG Metall und der Arbeitgeberseite seien bereits geplant, heißt es. Im September hatte der Schaeffler-Konzern in Herzogenaurauch mit dem Programm „Space“ angekündigt, in Deutschland 4.400 Arbeitsplätze an 17 Standorten zu streichen. Sechs Standorte sollen geschlossen, verlagert oder verkauft werden.

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