Prozess vor dem Landgericht Säureangriff: Zwölf Jahre Haft für Angeklagten

Wuppertal / Haan · Vor dem Wuppertaler Landgericht ist am Donnerstagmittag (18. Juni 2022) im Prozess um den Säureangriff auf den ehemaligen Innogy-Manager Bernhard Günther das Urteil verkündet worden. Der Angeklagte wurde unter anderem wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt.

 Der Angeklagte streitet die Tat ab.

Der Angeklagte streitet die Tat ab.

Foto: Christoph Petersen

In seiner Urteilsbegründung sprach der Vorsitzende Richter von einer „menschenverachtenden Tat“. Die beiden Täter (einer ist noch nicht bekannt) hätten sich unmaskiert von hinten und von der Seite genähert und in Kauf genommen, dass das Opfer erblinde. Der Richter appellierte an den Angeklagten, mit den Behörden zusammenzuarbeiten.

Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer am Vormittag ebenfalls zwölf Jahre Haft für 42 Jahre alten Mann aus Belgien gefordert. Damit stand sie im Einklang mit der Nebenklage. Das Opfer werde an den Verletzungen sein Leben psychisch lang zu tragen haben, die Operationen könnten die Entstellungen im Gesicht nicht wieder beheben, hieß es unter anderem zur Begründung.

 Bernhard Günther mit seinem Anwalt.

Bernhard Günther mit seinem Anwalt.

Foto: Christoph Petersen

Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert; die vorgelegten Beweise seien nicht stichhaltig. Der Angeklagte hatte im Verlaufe des Prozesses betont, seine am Tatort entdeckte DNA sei manipulativ dort platziert und damit fingiert worden. Die Verteidigung kündigte nach dem Urteil an, Revision einzulegen.

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