Wuppertal beteiligt sich Projekte und Umfrage gegen Diskriminierung

Wuppertal · Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) hat Deutschlands größte Befragung zu Diskriminierungserfahrungen gestartet. Die Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung der Stadt Wuppertal hat die Studie in der Konzeption und im Pretest begleitet und ruft nun zur Teilnahme auf.

Auch die Färberei beteiligt sich.

Foto: Christoph Petersen

Mit Blick darauf, dass Diskriminierung in den unterschiedlichsten Lebensbereichen auftreten kann und im Verlauf des Lebens jede Person betreffen kann – etwa im hohen Alter, am Arbeitsplatz oder im Alltag –, hatte sich die Stabsstelle engagiert. Daraus sind vier Mikroprojekte entstanden, die nun in Wuppertal umgesetzt werden. Die Maßnahmen werden durch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gefördert.

Wuppertal stärkt Zugang und Vertrauen

„Diskriminierung kann in verschiedenen Lebensphasen auftreten – und Alterserfahrungen zeigen besonders deutlich, wie schnell Barrieren entstehen können“, sagt Igor Birindiba Batista (Fachreferent für Antidiskriminierung der Stadt Wuppertal). „Deshalb unterstützen wir Angebote, die Menschen dort erreichen, wo sie sich sicher und verstanden fühlen. Die Mikroprojekte ermöglichen Teilhabe in vertrauten Räumen und mit persönlicher Begleitung.“

Vier Einrichtungen, ein gemeinsames Ziel

In der Färberei – Zentrum für Integration und Inklusion wird die Befragung in bestehende Gruppen- und Begegnungsangebote eingebunden, darunter der „Nachmittags-Kaffeeklatsch 50+“ und das Polit-Café der KoKoBe. Diese Formate erreichen regelmäßig Menschen mit Behinderungen, lebensältere Personen und Menschen mit internationalen Geschichten. In der neuen Liegenschaft der Färberei wird zudem eine Anlaufstelle eingerichtet, an der Interessierte die Befragung in Papierform erhalten und Unterstützung beim Ausfüllen bekommen können.

Die GESA gGmbH integriert die Befragung in ihre regulären Angebote, insbesondere in Sprachkurse, Jobcoaching und Teilhabeberatungen. Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung oder im SGB-II-Bezug können die Befragung dadurch in vertrauten Lern- und Beratungssituationen ausfüllen.

Die Villa Hammerstein, eine besondere Wohnform der Eingliederungshilfe für Menschen mit einer Suchterkrankung, führt die Befragung gemeinsam mit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern durch. Mitarbeitende erläutern die Inhalte in einfacher Sprache, begleiten beim Ausfüllen und schaffen einen ruhigen, unterstützenden Rahmen, der individuelle Bedarfe berücksichtigt.

Das Projekt „Stoffwechsel“ des Vereins „Alpha“ führt die Befragung im Rahmen seiner etablierten Frauengruppen durch. Frauen mit internationalen Geschichten erhalten dort eine persönliche Einführung, Unterstützung beim Ausfüllen sowie Raum für Austausch und Reflexion.

Aufruf zur Teilnahme

Bis zum 28. Februar 2026 können alle Menschen ab 14 Jahren anonym Auskunft über ihre Erfahrungen geben – entweder online oder mithilfe eines Papierfragebogens.

In Wuppertal stehen die Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung sowie die beteiligten Einrichtungen Färberei, GESA gGmbH, Villa Hammerstein und Alpha als Ansprechpersonen zur Verfügung. Dort können Interessierte Informationen erhalten, Unterstützung beim Ausfüllen bekommen oder die Befragung im Papierformat nutzen. Die Ergebnisse der bundesweiten Erhebung werden voraussichtlich im Frühsommer 2027 veröffentlicht.