Gründung am Mittwoch Ein Bündnis in Wuppertal gegen Antisemitismus

Wuppertal · Am Mittwoch (26. November 2025) gründet sich das „Wuppertaler Bündnisses gegen Antisemitismus“ – um 12 Uhr im Café Negev (Gemarker Straße 15) neben der Bergischen Synagoge.

Banner an der Begegnungsstätte Alte Synagoge.

Foto: Sebastian Goecke

Gemeinsam mit dem zur jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal gehörenden Büro zur Bekämpfung von Judenhass und Ausgrenzung hat die Katholische Citykirche Wuppertal überlegt, wie man den aktuellen Entwicklungen begegnen kann. „So entstand die Idee entstanden, Personen und Institutionen, die sich dem grassierenden Antisemitismus entgegenstellen, zusammen zu bringen, sich zu vernetzen und gemeinsam Ideen zu entwickeln, diese Entwicklungen einzugrenzen“, heißt es.

Ein erstes Sondierungstreffen hatte am 17. September 2025 stattgefunden. Dort wurde die Gründung beschlossen. In mehreren Redaktionsphasen wurde eine Gründungserklärung entworfen, die nun unterzeichnet wird.

In der Präambel heißt es: „Antisemitismus ist in Deutschland und auch in Wuppertal eine reale Bedrohung. Jüdinnen und Juden werden bis heute mit Vorurteilen, Feindseligkeiten und Gewalt konfrontiert. Nicht selten werden sie beschimpft, verunglimpft und bedroht. Diese Realität ist allerdings mit den Grundwerten einer demokratischen, offenen und menschenfreundlichen Stadtgesellschaft unvereinbar.

Das Wuppertaler Bündnis stellt sich dieser Verantwortung. Wir treten Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen entschieden entgegen, stärken den Schutz jüdischen Lebens und fördern eine Stadt, in der alle Menschen frei und sicher leben können.

Antisemitismus ist ein eigenständiges Phänomen, das als solches benannt und bekämpft werden muss. Es ist nicht nur in bestimmten gesellschaftlichen Gruppen oder Milieus verankert, sondern kommt in sämtlichen Gesellschaftsbereichen vor. Zugleich erkennen wir seine Verflechtung mit anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Wer Antisemitismus bekämpft, stärkt damit die Demokratie insgesamt und den Schutz aller Menschen in unserer Stadt.“

In der Einladung heißt es: „Der 7. Oktober 2023 markiert eine Zäsur. Der brutale und menschenverachtende Terrorangriff der Hamas auf Kibbuzim und das Supernova-Festival in Israel, bei dem über 1.200 Menschen ermordet und 250 Geiseln entführt wurden, markiert auch in der deutschen Gesellschaft einen Einschnitt.

Nicht nur, dass schon am Tag des Angriffs selbst auch in Deutschland auf manchen Straßen das Abschlachten von Juden gefeiert wurde; auch der Antisemitismus, von dem man dachte, er sei nur noch eine Randerscheinung, zeigt sich mittlerweile in schamloser, ja unverschämter Offenheit. Oft ist von einem „Nie wieder ist jetzt“ die Rede. Die Worte bleiben aber ein Lippenbekenntnis, wenn es keine praktischen Konsequenzen hat.“

Die Gründungsmitglieder (in alphabetischer Reihenfolge):

● Igor Birindiba Batista (Stadt Wuppertal, Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung)

● Annette Berg (Stadt Wuppertal, Beigeordnete für Soziales, Jugend, Schule und Integration)

● Roswitha Bocklage (Stadt Wuppertal, Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung)

● Nina Bramkamp (Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz)

● Arlin Cakal-Rasch (Stadt Wuppertal, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums)

● Arno Gerlach (Freundeskreis Be’er Sheva)

● Werner Jacken (Freundeskreis Neue Synagoge)

● Julia Goldberg-Katz (Wuppertaler Büro zur Bekämpfung von Judenhass und Ausgrenzung)

● Ludger Kineke (Wuppertaler Sportverein)

● Dr. Werner Kleine (Katholische Citykirche Wuppertal)

● Suna Lenz (Stadt Wuppertal, Leiterin Ressort Zuwanderung und Integration)

● Markus Röhrl (Polizeipräsident)

● Dr. Ulrike Schrader (Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal)