Bergische Uni Projekt: Ladesystem für E-Taxis

Wuppertal · Dicke Luft in vielen Städten – dazu tragen auch die Dieselabgase von Taxis bei. Lösungen aus dem Bereich der Elektromobilität sind somit auch für diese Branche erstrebenswert. Hier setzt das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit zwei Millionen Euro geförderte Projekt „Taxi-Lade-Konzept für den öffentlichen Raum“ (TALAKO) an, an dem sich auch die Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik der Bergischen Universität Wuppertal beteiligt.

 Symbolbild.

Symbolbild.

Foto: Peter Fichte

Im Rahmen des dreijährigen Gesamtvorhabens entwickelt das Forschungskonsortium eine Pilotanlage für das kabellose Laden von Taxifahrzeugen mittels induktivem Ladestreifen. Der Förderanteil für die Bergische Uni beträgt rund 503.000 Euro.

Wie sollen Taxis Strom laden, wenn sie an einem öffentlichen Platz stehen und nach und nach vorrücken? Die geplante Lösung umfasst ein Ladesystem, das unterirdisch in die Taxi-Warteschlange integriert ist, sodass die Elektrotaxis während der Wartezeit geladen werden können. An der Bergischen Uni begleiten die Professoren Dr. Benedikt Schmülling, Lehrstuhl für Elektromobilität und Energiespeichersysteme, und Dr. Markus Clemens, Lehrstuhl für Theoretische Elektrotechnik, das Projekt. Mit ihrem Teilvorhaben soll insbesondere die Absicherung der elektromagnetischen Verträglichkeit sichergestellt werden, damit zum einen das entwickelte System die gültigen Grenzwerte für elektromagnetische Felder einhält und zum anderen Empfehlungen für ähnliche zukünftige Vorhaben ausgesprochen werden können.

„Induktive Ladesysteme für Elektrofahrzeuge werden in Deutschland überwiegend im privaten Bereich eingesetzt – beispielsweise in der Garage. Diese besitzen aber eine deutlich geringere Ladeleistung im Vergleich zu dem geplanten System, das im Rahmen von TALAKO mit 22 Kilowatt entwickelt werden soll“, erklärt Prof. Schmülling. Da notwendige Erfahrungswerte bislang fehlen, seien die Ergebnisse, die aus TALAKO hervorgehen, von hoher Bedeutung für die bundesweite Anwendung induktiver Ladesysteme im öffentlichen Raum.

Getestet wird das System zunächst in den kommenden sechs Monaten bei einem Taxiunternehmen in Mülheim an der Ruhr. Hier entsteht eine Prototyp-Anlage, anschließend wird eine Pilotanlage in Köln aufgebaut. Auf dieser sollen bis zu sechs Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden. In dem Forschungskonsortium kooperiert die Bergische Uni unter der Leitung der Universität Duisburg/Essen außerdem mit der Stadt Köln, dem Ingenieurdienstleister INTIS, der RheinEnergie AG und dem „TaxiRuf“ (Köln) sowie dem englischen Hersteller von Taxi-Elektrofahrzeugen LEVC.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort