Bergische Uni Wuppertal Spielerisch Außenpolitik vermitteln

Wuppertal · In einem vom Auswärtigen Amt geförderten Projekt gestalteten Industrial Design-Studierende der Bergischen Universität Wuppertal Brettspiele, die Schülerinnen und Schüler für Außenpolitik begeistern sollen. Das Projekt wird am 9. Juni auf der Bildungsmesse Didacta in Köln vorgestellt.

 Die Spielesammlung „Perspectives in Play“ bringt Schülerinnen und Schülern Themen der Außenpolitik spielerisch näher.

Die Spielesammlung „Perspectives in Play“ bringt Schülerinnen und Schülern Themen der Außenpolitik spielerisch näher.

Foto: Lisa Kupferschmidt

Politik ist langweilig? Brettspiele nicht. In einem vom Auswärtigen Amt geförderten Projekt entwickelten Studierende des Studiengangs Industrial Design an der Bergischen Universität Wuppertal Brettspiele, die unterschiedliche außenpolitische Themen erlebbar machen und spielerisch Wissen über Europa und die EU vermitteln.

Dabei fanden die Design-Studierenden praktische Lösungen auf verschiedene Fragen. Wie sähe ein Poker-Spiel zum Thema „Fake News“ aus? Was macht ein Strategiespiel zum Thema Klimaschutz aus? Wie könnte ein Kartenspiel zum Thema Energie ablaufen? Entstanden ist so „Perspectives in Play“, eine Spielesammlung mit zehn Spielen. Jedes Spiel widmet sich einem anderen Thema, unter anderem Energiewende, Meinungs- und Konsensbildung, Solidarität.

„Perspectives in Play“ wird im Rahmen eines Panels am 9. Juni auf der Bildungsmesse Didacta in Köln vorgestellt – aus Sicht des Auswärtigen Amts, aus Sicht der Gestalterinnen und Gestalter der Spiele, wie auch aus der Unterrichtspraxis. Die Didacta findet vom 7. bis 11. Juni statt.

Das Potenzial von Spielen zur Vermittlung politischer Prozesse liegt auf der Hand: In Spielen tauchen wir in eine eigene Welt ein, treffen Entscheidungen und verfolgen Interessen. Dabei müssen oft komplexe Regelsysteme und Zusammenhänge beachtet werden – wie auch in der Politik. Und manchmal werden dabei aus Kontrahentinnen und Kontrahenten Mitspielerinnen und Mitspieler.

„Print and Play“

Alle Spiele wurden als „Print and Play“-Version gestaltet: Ein PDF-Dokument, das Interessierte einfach ausdrucken und bei Bedarf kopieren können. Die einzelnen Spielkomponenten werden dann ausgeschnitten und schon kann es losgehen. Somit sind alle Spiele beispielsweise auch für den Politikunterricht in der Schule zugänglich. Informationen zu den behandelten Themen, zu Altersempfehlungen und zur empfohlenen Anzahl der Spielerinnen und Spieler liegen der Spielesammlung bei.

Der Motivation des Projektes, eine offene Gesellschaft zu fördern, trägt auch ein weiterer Aspekt des Projektes Rechnung: Alle Studierenden erklärten sich bereit, ihre Spiele – inklusive der Quelldateien – unter einer Creative-Commons-Lizenz zu veröffentlichen, sodass Erweiterungen und Übersetzungen der Spiele erleichtert werden. Alle Spiele werden aktuell in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung gestellt.

Dr. Fabian Hemmert, Professor für Interface- und User Experience-Design an der Bergischen Universität Wuppertal und Projektverantwortlicher, kommentiert: „Unsere Studierenden haben einen spielerischen Zugang zu komplexen Themen geschaffen. Dieser niedrigschwellige Einstieg in die Vermittlung wie Außenpolitik funktioniert ist gerade vor dem Hintergrund des aktuellen Konfliktes in Europa wichtiger denn je.”

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