SPD-Besuch am Kleinen Werth Tafel versorgt inzwischen 6.700 Haushalte

Wuppertal · Die Wuppertaler Tafel versorgt inzwischen nach eigenen Angaben rund 6.700 Haushalte mit Lebensmitteln. Im März 2021 waren es noch etwa 3.100. Diese Zahlen der Tafelvorstand Peter Vorsteher bei einem Besuch der SPD-Ratsfraktion genannt.

 Andrang bei der Tafel (Archivbild).

Andrang bei der Tafel (Archivbild).

Foto: Simone Bahrmann

Vorsteher sprach von einer Ausnahmesituation. Vor allem durch die Flüchtlingssituation gebe es einen deutlich erhöhten Bedarf. Hinzu kämen gleichzeitig die Knappheit an Lebensmittelspenden und die gestiegenen Energiepreise. Das alles bringe die Arbeit der Tafel an ihre Grenzen. Vorsteher berichtete zudem über den derzeitigen Ausbau von zwei Etagen des Gebäudes am Kleinen Werth für die Unterbringung von rund 200 Flüchtlingen.

„Eine Vielzahl an Themen ist bei der Tafel zusammengekommen, daher war es gut, dass wir uns vor Ort ein Bild machen konnten und die Informationen aus erster Hand, durch den im letzten Jahr neu gewählten Tafelvorstand Peter Vorsteher, erhalten haben. Gleichzeitig erfüllen uns die Entwicklungen mit Sorge: Die Tafel wird aktuell mehr denn je gebraucht“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Servet Köksal.

Bürgermeister Heiner Fragemann, stellvertretender Vorsitzender des Tafelbeirats: „Mit dem neu gewählten Tafelvorstand und -beirat mussten wir direkt in die Vollen gehen. Die momentane Situation ist herausfordernd und verlangt dem gesamten Team der Tafel viel ab. Der Anblick der langen Schlangen vor der Tafel ist wirklich bedrückend. Zumindest mussten wir keinen Aufnahmestopp machen, wie das bei Tafeln in anderen Städten der Fall ist. Hier können sich die bedürftigen Menschen nun statt wöchentlich zunächst nur noch alle 14 Tage ihre Lebensmittel abholen, aber immerhin können so alle versorgt werden.“

Lukas Twardowski, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion: „Selbstverständlich sind wir dankbar für die wichtige Arbeit der Tafel, aber natürlich gibt es uns auch zu denken und es besorgt uns, dass durch die aktuelle Situation die Bedürftigkeit der Menschen so extrem angestiegen ist. Bereits Anfang des Jahres haben wir uns mit einem Antrag im Rat dafür eingesetzt, dass Leistungen für Menschen mit geringen Einkommen an die Situation mit deutlich erhöhten Energiepreisen und hoher Inflationsrate angepasst werden.“

Auf Bundesebene habe man schon viele Stellschrauben bedient, beispielsweise mit einem Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfängerinnen und -empfänger. „Aber der Ukraine-Krieg und damit die Flüchtlingssituation und weiter steigende Preise für Energie und Lebensmittel haben die Situation nochmal erheblich verschärft. Hier sehen wir insbesondere den Bund in der Pflicht nachzusteuern und die Leistungen für Empfängerinnen und Empfänger in den Grundsicherungssystemen entsprechend anzupassen“, so Twardowski.

Köksal: „Es ist ein Gewinn, Strukturen wie die Tafel und viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu haben, die die Situation in dieser angespannten Lage, wie wir sie momentan mit dem Krieg in der Ukraine haben, etwas auffangen und abfedern können. Das Wuppertaler Tafel-Team ist 365 Tage im Jahr im Einsatz und liefert wertvolle Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit. Das ist nicht selbstverständlich und wir sagen ein herzliches Dankeschön an alle, die hier so engagiert arbeiten.“

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