Aus „talbuddeln“ und „Klimadeckel“ Neuer Verein für Naturschutz-Engagement in Wuppertal

Wuppertal · In Wuppertal hat sich ein neuer Verein gegründet, der lokale Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte unter einem gemeinsamen Dach vereint. „Zukunft und Natur“ will engagierten Einzelpersonen und bestehenden Initiativen eine Plattform bieten, „um gemeinsam mehr zu erreichen, mit rechtlicher Absicherung, Sichtbarkeit und neuen Möglichkeiten der Förderung“.

Bild von der „talbuddeln“-Pflanzparty am Kothen im Oktober 2022.

Foto: Christoph Petersen

Der Verein entstand im April 2024 aus dem Zusammenschluss der beiden Arbeitsgruppen „Klimadeckel“ und „talbuddeln“, die sich seit mehreren Jahren mit viel Engagement für ein grüneres Wuppertal einsetzen. Beide Gruppen sind weiterhin eigenständig aktiv, nutzen aber nun die Vorteile einer gemeinsamen Vereinsstruktur.

Die Arbeitsgruppe „talbuddeln“ engagiert sich für mehr Stadtgrün und biologische Vielfalt mit praktischen Pflanzaktionen, Umweltbildung und der Förderung „alter Obstbaum-Sorten” in Wuppertal. Zu den bereits umgesetzten Projekten gehören unter anderem die Obstbaumwiese mit alten Sorten am Clausen und im Schlosspark am Kothen sowie die Pflanzung von 400 Sträuchern als Vogelnährgehölz im Nordpark. „Ziel ist es, Lebensräume für Insekten und Vögel zu schaffen, alte Obstsorten zu bewahren und gleichzeitig Menschen jeden Alters einzuladen, Natur aktiv mitzugestalten“, heißt es. (Bilder)

Wuppertaler „talbuddeln“-Pflanzparty am Feiertag​
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„talbuddeln“-Pflanzparty am Feiertag

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Foto: Christoph Petersen

Derzeit wird ein neues Projekt in Kooperation mit einer Grundschule vorbereitet: Eine Obstbaumwiese auf dem Schulgelände soll künftig nicht nur für frisches Obst sorgen, sondern auch als Lern- und Begegnungsort für Kinder, Eltern und Lehrkräfte dienen. „Mit jeder Pflanzaktion schaffen wir neue Lebensräume, fördern alte Sorten und bringen Menschen zusammen, die an eine grünere Zukunft für Wuppertal glauben“, so Claudia Tust-Follmann (AG „talbuddeln“).

Klimadeckel: Kleine Kronkorken, große Wirkung

Die Wuppertaler Initiative „Klimadeckel“ sammelt Kronkorken, recycelt sie und setzt den Erlös für lokale Umweltprojekte ein. Was als einfache Idee begann, hat sich zu einer erfolgreichen Mitmachaktion entwickelt: Rund 420 Kilogramm Kronkorken wurden bereits gesammelt, durch Privatpersonen und zahlreiche Sammelstellen in Cafés, Läden und Apotheken in ganz Wuppertal. Ziel ist es, zu verhindern, dass Kronkorken in der Natur landen, und sie stattdessen sinnvoll zu verwerten. Das recycelte Metall bringt Geld, das direkt in Projekte wie Baumpflanzungen oder Stadtgrün-Initiativen fließt.

„Ich freue mich sehr, wie viele Menschen inzwischen mit uns sammeln und sich dabei mit dem Thema Abfall und Ressourcennutzung auseinandersetzen. Es ist toll zu sehen, wie viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler mitmachen und uns unterstützen“, sagt Jan Hendrik Wegermann (AG Klimadeckel).

Ein Dach für viele Ideen

Mit der Gründung von „Zukunft und Natur“ haben die beiden Gruppen auf eine zentrale Herausforderung reagiert: „Ohne formellen Rahmen ist es oft schwer, Fördermittel zu beantragen, Spendenquittungen auszustellen oder Projekte nachhaltig zu organisieren“. Der Verein soll nun als Dachverband für bestehende und neue Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen in Wuppertal dienen. Gruppen behalten ihre Eigenständigkeit, profitieren aber von rechtlicher Absicherung, gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit, Spendenverwaltung und Vernetzung.

Auch Einzelpersonen können Mitglied werden, eigene Ideen einbringen oder bei bestehenden Projekten mitwirken. „Mitmachen können alle, die sich für Umwelt und Zukunft engagieren wollen, in und für Wuppertal“, heißt es.