Zum Tode von „Husch-Husch“ Richard Grüneberg Verliebt in ihre Stadt

Wuppertal · Nun ist auch der letzte der drei Ur-„Wuppertaler Originale“ verstorben. Richard Grüneberg, der Husch-Husch der Gruppe, wurde am 9. Dezember 2023 auf dem Friedhof an der Liebigstraße zur letzten Ruhe gebettet.

 Die letzten „Wuppertaler Originale“: Klaus Prietz, der jetzt verstorbene Richard Grüneberg (Mitte) und Klaus Schulte (rechts), der bereits seit 2020 nicht mehr lebt.

Die letzten „Wuppertaler Originale“: Klaus Prietz, der jetzt verstorbene Richard Grüneberg (Mitte) und Klaus Schulte (rechts), der bereits seit 2020 nicht mehr lebt.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Zu den vielen Trauergästen des 89 Jahre alt gewordenen Husch-Husch-Darstellers zählten auch Klaus Prietz (84) und Klaus Burandt (83). Prietz kam mit seinem Akkordeon im Jahr 1999 zu den „Wuppertaler Originalen“. Burandt lieferte die Vorlage für die Husch-Husch-Statue im Barmer Werth, für die Klaus Prietz nicht nur mit Herzblut kämpfte, sondern auch das Geld besorgte.

Richard Grüneberg trug bei den Auftritten einen Margarine-Karton, den der echte Husch-Husch (mit bürgerlichem Namen Peter Held) als Behältnis für seine Waren nutzte, die er zu verkaufen versuchte. Tatsächlich war er vor allem in den Geschäften Oberbarmens ein eher gefürchteter, ruppiger Zeitgenosse. Trotzdem erreichte er eine Art Kultstatus.

Klaus Prietz ist unverdrossen im Einsatz, kürzlich im Bürgerbahnhof Vohwinkel mit Paul Decker. Es sind Erinnerungen an viele große Auftritte der Gruppe, die in der „fünften Jahreszeit“ 1982/83 im Kolpinghaus an der Bernhard-Letterhaus-Straße erstmals auftrat. Im Umfeld der St.-Antonius-Gemeinde hatten sie sich kennengelernt.

„Wir waren bei Johannes Rau in Düsseldorf, sind in der Wuppertaler Partnerstadt im Schweriner Schloss aufgetreten und immer wieder beim Karneval in der Stadthalle“, schwärmt Klaus Prietz von der gemeinsamen Zeit. Unvergessen wird vor allem der zu Herzen gehende Text „Ich bin verliebt in meine Stadt“ bleiben. Ihre Lieder in der Wuppertaler Mundart waren oft frech, immer mutig, sie nahmen kein Blatt vor den Mund.

Bereits im Jahr 1999 war Michael Overödder, der Zuckerfritz des Trios, verstorben. Er wurde nicht ersetzt. Klaus Schulte, die Mina Knallenfalls mit Perücke und Pudelmütze, starb 2020. Ihr Abschiedskonzert zelebrierten sie 2014 im Barmer Brauhaus.

Die „Wuppertaler Originale“ waren nicht nur leidenschaftliche Botschafter dieser Stadt. Sie liebten ihr Wuppertal tatsächlich.

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