L 419: Nur noch zehn Jahre?

Wuppertal / Düsseldorf · Laut Verkehrsministerium steht der Ausbau der Parkstraße unmittelbar vor dem Startschuss. Wegen ihrer überregionalen Bedeutung ist sie nun in der höchsten Dringlichkeitsstufe angekommen.

 Auch in den nächsten Jahren wird man auf der Parkstraße viel Geduld brauchen.

Auch in den nächsten Jahren wird man auf der Parkstraße viel Geduld brauchen.

Foto: Jörn Koldehoff

Der Landesbetrieb "Straßen.NRW" bezeichnet die seit 1972 geplante Schließung des Autobahnringes um Wuppertal als eines der letzten größeren Bauprojekte, bevor der Schwerpunkt auf die Sanierung vorhandener Schnellstraßen gelegt wird. Mitte 2016 könnte das Planfeststellungsverfahren beginnen. Doch vor 2025 ist der Lückenschluss kaum fertigzustellen — dann aber hat sich der Verkehr voraussichtlich auf täglich 65.000 Fahrzeuge verdreifacht.

Das Land baut und finanziert mit 38,4 Millionen Euro den ersten, 2,4 Kilometer langen, vierspurigen Abschnitt von Lichtscheid bis Erbschlö. Sobald Baurecht besteht, beginnt dann der zweite Abschnitt mit Abstieg Blombach und Anbindung an die A 1, für den 56,5 Millionen Euro kalkuliert sind. Danach wird die Blombachtalbrücke nicht mehr direkt von der L 419 erreicht, sondern durch die Otto-Hahn-Straße und dabei die "neue" L 419 überquerend. Die Kosten dafür trägt der Bund.

An einem zügigen Lückenschluss zweifelt jedoch die Bürgerinitiative "Keine Autobahn durch Ronsdorf", die weiterhin die Parkstraße in einem Tunnel fordert: "Dann sind die hässlichen, bis zu sieben Meter hohen Lärmschutzwände entbehrlich." Für diese teurere Lösung stellt die Landesregierung allerdings kein Geld bereit und dem Landesbetrieb fehlt der Auftrag für eine solche Planung.

Detailreich wurden die Bürger zuletzt über gesetzliche Vorschriften zum geplanten Lärmschutz an der L 419 informiert. Wände werden im Bereich des Lichtscheider Kreisels nicht gebaut, weil das Straßenkreuz nicht zum Ausbaubereich gehört. Um die Entfernung zu Wohnbereichen zu vergrößern, wird die Trasse zwölf Meter Richtung Norden verschwenkt. Im Bereich Staubenthal und Erbschlö entstehen bis zu sieben Meter hohe Wände — ebenfalls im Umfeld der Aus- und Einfahrten sowie vor Wohnsiedlungen wie an der Wolfskuhle.

Keine Chance auf Lärmschutz haben TSV-Sportplatz und Ronsdorfer Anlagen. Der Ronsdorfer Verschönerungsverein hofft auf frühere Zusagen, dass im Umfeld der barrierefreien Parkbrücke, die beide Teile der Ronsdorfer Anlagen verbinden wird, aus dem Aushub der zwei Meter tiefer gelegten Straße Dämme aufgeschüttet werden. Für weitergehende Schutzmaßnahmen ist laut dem SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Bell die Politik zuständig.

Weiteres zum Stand der Dinge will die "Aktion Ronsdorfer für die L 419" am Mittwoch (12. August 201) ab 19 Uhr, in der Landesfinanzschule Am Schmalenhof 4 liefern. Auf dem Podium diskutieren der Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt (CDU), die Landtagsabgeordneten Dietmar Bell (SPD), Reiner Spiecker (CDU) und Marcel Hafke (FDP), Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) und der zuständige Beigeordnete Frank Meyer (SPD). Mit dabei Vertreter des Landesverkehrsministeriums, des Landesbetriebes Straßen NRW, der IHK und der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Wer dabei sein möchte, muss sich schnell anmelden: E-Mail: info@ronsdorfer-fuer-die-l419.de oder Telefon 01590/3189694. Es stehen nur 80 Sitzplätze zur Verfügung. Einlass gibt's nur mit bestätigter Anmeldung.

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