„Während die neue Energieministerin sich vollkommen auf fossiles Gas fokussiert, zeigt eine aktuelle Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer, dass immer mehr Unternehmen geplante Investitionen in die Energiewende zurückstellen oder ganz stoppen, und das auch im Bergischen Städtedreieck. Rund 40 Prozent der produzierenden Betriebe verschieben Investitionen, etwa 30 Prozent stoppen Klimaschutzprojekte ganz“, so FFF Wuppertal.
Ben Mintert: „Das ist brandgefährlich. Wenn selbst Unternehmen, die eigentlich in Klimaschutz investieren wollen, durch Unsicherheit und fehlende Rahmenbedingungen ausgebremst werden, zeigt das, wie groß das Risiko eines erneuten Ausbremsens der Energiewende ist. Gerade auf lokaler Ebene müssen nach den Wahlen klare Entscheidungen getroffen werden, damit dringend notwendiger Klimaschutz nicht weiter verschoben wird.“.
FFF-Klimastreik in Wuppertal
Fridays for Future hat mit Students for Future und weiteren Organisationen im Rahmen des „WupperWal Sommer“-Workshops Wahlprüfsteine erarbeitet. „Dabei sind konkrete Vorschläge entstanden, wie die Stadt klimafreundlich und zukunftsfähig gestaltet werden kann: von einer nachhaltigen Vergabepraxis bei öffentlichen Aufträgen und einem revolvierenden Bodenfonds zur Aktivierung von Brachflächen, über die konsequente Umsetzung des Schwammstadtkonzepts und eine deutliche Begrünung der Innenstadt, bis hin zu einer echten Verkehrswende mit autoarmen Quartieren, mehr Radwegen und einer Taktverdichtung im ÖPNV“, erklärt FFF.
Charlotta Näckel: „Die Klimakrise wartet nicht, und die Kommunen stehen in der ersten Reihe. Wuppertal muss sich entscheiden: Will man weiter auf fossilen Stillstand setzen, oder die Stadt sozial gerecht und klimafreundlich umbauen? Unsere Wahlprüfsteine zeigen, dass Lösungen längst auf dem Tisch liegen, es braucht nur den politischen Mut, sie umzusetzen.“
Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten kritisieren, dass Klimaschutz ihrer Meinung nach im Kommunalwahlkampf „kaum Beachtung“ finde. Dabei seien die Städte, die über Klimaanpassung, Wohnen und Mobilität unmittelbar über die Lebensqualität der Menschen entscheiden.
Wenn Politik die Klimakrise als Nebenthema behandelt, verschärft sie nur die kommenden Katastrophen. Extremwetter, Überflutungen und Hitzewellen treffen die Menschen direkt vor Ort. Eine sichere Zukunft gibt es nur mit entschlossenen Maßnahmen und die Kommunalwahl ist die Chance, den Kurs dafür zu setzen“, warnt Zoe Klein.