Zugriff am Mittwoch Mutmaßlicher Schleuser in Wuppertal festgenommen

Wuppertal · In Wuppertal ist am Mittwoch (10. September 2025) ein 40 Jahre alten Mann aus Aserbaidschan verhaftet worden. Ihm wird vorgeworfen, einer Schleuserorganisation anzugehören.

Symbolbild.

Foto: Christoph Petersen

Den Haftbefehl hatte die Staatsanwaltschaft Görlitz auf Antrag der Polizeiinspektion Ebersbach erlassen. Zudem wurde die Wohnung des Mannes durchsucht. Er steht im Verdacht, „im August und September 2024 in sechs Fällen mit weiteren Mittätern insgesamt mindestens 87 Drittstaatsangehörige von Kroatien nach Deutschland und auch nach Italien eingeschleust zu haben“, so die Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Erklärung.

Nach den bisherigen Ermittlungen soll er „im Bundesgebiet Wohnmobile für die Schleusungsfahrten angemietet und Fahrer angeworben zu haben. Diese haben dann gegen Bezahlung die Transporte der Migranten mit den nach Kroatien überführten Fahrzeugen durchgeführt.“

Das Procedere laut den Behörden: Je Fahrt wurden Gruppen von zehn bis zu 23 Personen transportiert, die sich in den Campern versteckt hatten und diese nicht verlassen durften. Sie mussten ihre Notdurft offen im Fahrzeuginneren verrichten und viele Fahrtstunden ungesichert überstehen. Es wurden auch Kinder und Frauen geschleust. Zwei der Fahrten wurden über die deutsch-tschechische Grenze in Sachsen durchgeführt und die eingeschleusten Migranten dann im Raum Bautzen abgesetzt.“

Das Einschleusen von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen und mit mehreren Mittätern als banden- und gewerbsmäßige Tat stellt einen Verbrechenstatbestand dar. Der Tatverdächtige wird am Mittwoch dem Haftrichter des Amtsgerichtes Wuppertal vorgeführt.

Nach Anordnung der Untersuchungshaft soll der Mann in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert werden. Die Bundespolizei hat nach eigenen Angaben „Beweismaterial, unter anderem mehrere Mobiltelefone“, sichergestellt. Sie war mit 16 Beamten im Einsatz, „zu denen auch Observations- und andere Spezialkräfte gehören“.