Einzelhändler-Befragung der Stadt Kaum Reaktionen der Wuppertaler Einzelhändler zum Lenneper DOC

Wuppertal · Ganze 28 von rund 700 angeschriebenen Einzelhändlern haben sich an der Befragung der Stadt Wuppertal zum geplanten DOC in Lennep beteiligt. Das Angebot der Verwaltung an die Händler, ein Votum in die Entscheidung des Rates über eine Klagerücknahme einzubringen, blieb weitgehend ungenutzt, berichtet die Stadt Wuppertal in einer Pressemitteilung.

Eine der Planungsskizzen für das Remscheider Outlet-Center.

Eine der Planungsskizzen für das Remscheider Outlet-Center.

Foto: Pickard Chilton

Die Erklärung der Stadt im Wortlaut: Ein ähnliches Bild hatte eine Einladung der IHK kurz vor der Befragung ergeben, als von 980 angeschriebenen Händlern lediglich 13 zu einer Diskussion über das DOC und seine möglichen Folgen gekommen waren.

Das Gros der Händler scheint sich von dem geplanten DOC nicht betroffen zu fühlen, war ein gemeinsames Fazit der beiden Oberbürgermeister Andreas Mucke und Burkhard Mast-Weisz in einer ersten Bewertungsrunde am Mittwochabend (30. Oktober 2019) unmittelbar nach dem Ende der zweiwöchigen Rücklauffrist für den mit wenig Aufwand auszufüllenden Fragebogen. Andreas Mucke hatte dazu die Remscheider Stadtspitze, die Chefs des DOC-Investors McArthurGlen, IHK, Einzelhandelsverband, die IGs und die Vorsitzenden der Ratsfraktionen in das Wuppertaler Rathaus eingeladen.

Ein deutliches Votum zeigt sich auch innerhalb der 28 Rückläufer der Befragung: 19 der 28 Händler, die sich überhaupt beteiligt haben, also rund zwei Drittel, stimmten für ein Ende des Rechtstreits, davon wiederum 16 für den zwischen McArthurGlen und der IG Elberfeld ausgehandelten Kompromiss der Flächenreduzierungen in den kritischen Sortimenten.

Vor der Präsentation der Befragungsergebnisse betonte Garry Bond für McArthurGlen noch einmal die positiven Auswirkungen eines Outlets für die gesamte Region: angefangen von der Magnetwirkung für den Tourismus mit gemeinsamem Marketing bis hin zu mindestens 800 neuen Arbeitsplätzen, von denen ein erheblicher Teil mit Bewerbern aus Wuppertal besetzt werden soll. „Befragen Sie die Kommunen rund um unsere Standorte, stellen Sie uns auf den Prüfstand“, ermunterte Bond die Wuppertaler. Nirgendwo seien in der Folge einer DOC-Ansiedlung Geschäfte geschlossen worden oder die Kommunen unzufrieden mit der Entwicklung der Investition, die er für Remscheid alleine für den Bau mit 160 Millionen Euro bezifferte.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Wuppertaler Ratsfraktionen bewerteten die Ergebnisse in einem ersten Stimmungsbild ganz überwiegend als Bestätigung ihres Auftrages an die Verwaltung, einen Beschluss zur Klagerücknahme für die Ratssitzung am 18. November vorzubereiten. In der Vorlage, die dazu nun von der Verwaltung erarbeitet wird, sollen alle Aspekte noch einmal umfassend dargestellt werden, um den Stadtverordneten eine rechtssichere Abwägung zu ermöglichen.

„Ich setze mich weiterhin mit ganzer Kraft für ein Ende des Rechtsstreits ein. Die Voten der Händler geben uns dazu deutlichen Rückhalt“, betonte Oberbürgermeister Andreas Mucke in der Runde. Auch Burkhard Mast-Weisz appellierte erneut an alle, den Streit zu begraben und in der bergischen Zusammenarbeit gemeinsam unbelastet nach vorne zu schauen: „Es wäre ein gutes Signal für die Region.“

Ralf Engel, Geschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen, äußert sich wie folgt zu dem Ergebnis: „Nachdem aufgrund der Beteiligungsquote an der Händlerbefragung feststeht, dass der Wuppertaler Einzelhandel sich von einen DOC in Lennep nicht betroffen sieht und die deutliche Mehrheit derjenigen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, sich für die Klagerücknahme ausspricht, erwartet der Handelsverband NRW Rheinland e. V. die unverzügliche Aufarbeitung der Ergebnisse der Händlerbefragung und den Beschluss der Klagerücknahme in der Ratssitzung am 18. November. Nachdem der Stadtrat durch den Beschluss vom 23.September die zu berücksichtigenden Belange Wuppertals auf die des Einzelhandels reduziert hat und diese offenkundig nicht tangiert sind, kann die vom Rat vorzunehmende Abwägung nur das Ergebnis haben, die Klage zurückzunehmen.“

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