Wahl im November Slawig will als CDU-Chef kandidieren

Wuppertal · Orakelt wurde schon länger, jetzt ist es offiziell: Wuppertals Ex-Stadtkämmerer Johannes Slawig will beim Parteitag am 10. November 2023 neuer CDU-Vorsitzender werden.

 Johannes Slawig ist wieder im Gespräch.

Johannes Slawig ist wieder im Gespräch.

Foto: Christoph Petersen

Vorausgegangen war dem die Entscheidung des aktuellen CDU-Chefs Gregor Ahlmann, nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung zu stehen. Das hatte Ahlmann, der Direktor des Museums Schloss Burg ist, am Dienstag öffentlich mitgeteilt.

Ahlmanns Stellungnahme: „Nach langer und intensiver Prüfung habe ich mich entschieden, im November nicht wieder für den Kreisvorsitz der CDU Wuppertal zu kandidieren. Eine Hauptaufgabe des zu wählenden Kreisvorstands wird es sein, die Partei in die Bundestags- und Kommunalwahl im September 2025 zu führen. Dies wird erheblichen Einsatz erfordern.“

Die Tatsache allerdings, dass ebenfalls im Herbst 2025 die umfangreichen Sanierungsarbeiten auf Schloss Burg abgeschlossen sein sollen und die Wiedereröffnung des Hauptgebäudes mit einer neuen Dauerausstellung als „besondere Herausforderung“ ansteht, hat Gregor Ahlmann, der seit Juni 2021 die CDU führt, jetzt einen Schwerpunkt gesetzt: „In Verantwortung für die CDU Wuppertal und Schloss Burg habe ich entschieden, mich auf meine berufliche Tätigkeit für Schloss Burg zu konzentrieren. Daher werde ich aus beruflichen Gründen nicht wieder kandidieren.“

Anders als Johannes Slawig: Der Ex-Kämmerer und Ex-Stadtdirektor, der beinahe 24 Jahre lang im Machtzentrum des Rathauses saß, hatte noch am Montag im Gespräch mit der Rundschau betont, nur antreten zu wollen, falls Gregor Ahlmann sich zurückzieht. Das ist nun der Fall.

Slawig, CDU-Mitglied seit 25 Jahren, ist überzeugt, dass er für die Partei in Wuppertal „einiges an Kompetenz, Erfahrung und Netzwerken einbringen kann“. Und er betont: „Ich mache das nicht, um irgendetwas zu werden. Weder auf Landes- oder Bundesebene, noch als Oberbürgermeister.“ Der 68-Jährige lässt aber keinen Zweifel daran, dass „meine Netzwerke hilfreich sein können, um jemanden zu finden, der für die CDU als Oberbürgermeister kandidiert.“ Dazu aber müsse „die Kreispartei in einem guten Zustand sein“, so Slawig zur Rundschau. Hierfür wolle er als Kreisvorsitzender gerne seinen Teil beitragen.

Während sich Anja Vesper, die stellvertretende CDU-Chefin, in Urlaub befindet, hat die Rundschau ihren Stellvertreterkollegen Samir Bouaissa erreicht und zur Slawig-Kandidatur gefragt. Bouaissa freut sich zwar, dass Slawig sich „in einer schwierigen Zeit“ einbringen möchte, ist aber von Ahlmanns Rückzug überrascht worden: „Es wäre schon besser gewesen, das frühzeitig zu kommunizieren, um sich in Ruhe mit dem Thema Nachfolge zu befassen.“

Bouaissa, der den Stadtverband Vohwinkel vertritt, macht deutlich, dass die dortige CDU – „wie auch viele andere“ – beim Thema Neustart an jemanden denken, der „ganz frischen Wind bringt. Jung, unverbraucht und weiblich.“

Samir Bouaissa hofft jetzt auf noch weitere Bewerbungen für den 10. November. Und: Bei der CDU gibt es kein Delegiertenverfahren, sondern alle Mitglieder können live abstimmen. Ende (zurzeit) offen ...