Gut Einern Ein jahrhundertealtes Bodendenkmal

Wuppertal · Ein historischer Fund im Garten der Gastronomie Winkelmann zeigt, dass der Standort schon im 13. Jahrhundert eine wichtige Bedeutung für die Region hatte.

 Archäologe Dr. Franz Becker (li.) und Eigentümer Jörg Heynkes.

Archäologe Dr. Franz Becker (li.) und Eigentümer Jörg Heynkes.

Foto: Gut Einern

Die Projektentwicklung auf Einern 120/123 ist in vollem Gange: Während der „Winkelmann“ als Vereinsheim bereits wieder seine Pforten geöffnet hat, wird auf der landwirtschaftlichen Fläche fleißig gearbeitet und auch die erste Vertical Farm ist in Betrieb. Hinter dem „Winkelmann“ laufen die Bauarbeiten zum geplanten Wintergartenanbau, der die Gastronomie zukünftig erweitern soll. Dabei sind Archäologen nun auf ein Zeugnis der langen Historie des Guts gestoßen: ein Fundament aus dem 13. Jahrhundert.

Dass das Gut Einern auf geschichtsträchtigem Boden steht, war allen Beteiligten schon länger klar. nicht umsonst steht das alte Bauernhaus unter Denkmalschutz und das Haus Winkelmann gilt immerhin als älteste Gaststätte Wuppertals. Daher waren von Beginn der Ausschachtungsarbeiten für den Anbau Archäologen mit dabei, um eventuelle Bodendenkmäler zu sichern. „Das ist nicht unbedingt üblich bei Arbeiten an solchen Höfen und Gaststätten“, sagt Archäologe Dr. Franz Becker. „Umso schöner ist es natürlich, dass wir dieses Projekt so eng begleiten können.“

 Der historische Fund.

Der historische Fund.

Foto: Gut Einern

Als die Experten schließlich tatsächlich auf altes Gemäuer stießen und dieses sich nach und nach als so gut erhaltenes Fundament herausstellte, war die Freude bei allen Beteiligten groß. „Die erste Erwähnung des Gut Einern findet sich ja schon 1050. Nun haben wir aber auch einen sichtbaren Beweis dafür, dass tatsächlich schon vor hunderten Jahren hier reges Treiben herrschte“, sagt Eigentümer Jörg Heynkes.

Und sichtbar soll dieser Beweis auch bleiben: Im Wintergarten der neuen Gastronomie wird künftig eine Glasplatte im Boden den Blick auf das beleuchtete Fundament freigeben. Was genau die Gäste dann hier bestaunen können – da sind sich die Experten noch nicht ganz einig. „Zunächst dachten wir an einen Wachturm“, erklärt Becker. „Aber vermutlich war das doch eher ein alter Kellerbackofen, dafür spricht die Dimensionierung des Fundaments.“

Für Heynkes und seine Mitstreiter des Vereins Gut Einern eine besondere Freude: „Der Fund zeigt, dass schon damals das Gut Einern eine wichtige Bedeutung als Versorgungsort für das Umfeld hatte – so wie es auch in Zukunft wieder sein soll.“

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