App „Wupp’n’go“ des Wuppertaler Jugendamts „Über App kann man uns am ehesten erreichen“

Wuppertal · Um in der Jugendarbeit nicht gegen, sondern mit neuen Medien zu arbeiten, hat sich das Wuppertaler Jugendamt für die Einrichtung der Website und der App „Wupp’n’go“ entschieden. Rundschau-Redakteurin Hannah Florian traf sich mit Projektleiter Niklas Werth vom Wuppertaler Jugendamt sowie mit Alina Reher, einer 17-Jährigen, die ehrenamtlich an der Entstehung der „Wupp’n’go“-Plattform mitarbeitet, um mit den beiden über die Gefahren und die Chancen neuer Medien in der Jugendarbeit zu sprechen.

 Alina Reher und Niklas Werth vom Wuppertaler Jugendamt mit Beispielen für Wupp’n’go-Merchandise-Artikel.

Alina Reher und Niklas Werth vom Wuppertaler Jugendamt mit Beispielen für Wupp’n’go-Merchandise-Artikel.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Woher kam der Impuls des Jugendamtes, mit „Wupp’n’go“ neue Medien in die Jugendarbeit mit einzubeziehen?

Niklas Werth: Wir haben einfach festgestellt, dass das Smartphone immer in Gebrauch ist. Das hat zwei Seiten: Jugendliche können sich vernetzen, das ist toll. Berechtigte Kritik ist aber auch, dass es im Internet sehr viel ungeschützte Medienaktivität gibt.

Wie geht das Jugendamt mit dieser Gefahr um?

Niklas Werth: Wir haben lange über eine Kommentarfunktion im „Wupp’n’go“-Blog nachgedacht und uns dagegen entschieden. Jetzt dürfen nur registrierte Nutzer den Blog befüllen. Wir hoffen, damit so genanntes Shaming und Mobbing auf unseren Seiten verhindern zu können.

Was bietet das Portal den Jugendlichen?

Niklas Werth: Es liefert gebündelt Freizeitangebote und listet Jugendfreizeiteinrichtungen in der Nähe auf. Ein wichtiger Aspekt war es uns, gemeinsam mit Jugendlichen das Portal auf die Beine zu stellen.

Und wie wurden die ins Boot geholt?

Niklas Werth: Wir haben unser Projekt in Jugendeinrichtungen vorgestellt und zu Planungswochenenden eingeladen. So ist auch Alina zu uns gestoßen.

Alina, Du bist von Anfang an dabei. Was war Dir für das Portal wichtig?

Alina Reher: Wichtig war mir, dass wir auf „Wupp’n‘go“ eine Karte finden, auf der alle Freizeitangebote zu finden sind. Zusätzlich sollte es eine Seite geben, die erklärt, wie man zum Beispiel ein eigenes Bankkonto eröffnet.

Mittlerweile gibt es neben der „Wupp’n’go“-Website auch eine App.

Niklas Werth: Wir haben gemerkt, dass Jugendliche nicht www.wuppngo.de in den Browser eingeben, das ist einfach zu umständlich.

Alina Reher: Über eine App kann man uns am ehesten erreichen.

Und was passiert auf dem „Wupp’n’go“-Instagram-Auftritt?

Alina Reher: Ein Blick hinter die Kulissen. Die Follower können sehen, wie die App entsteht und was wir machen. Niklas hat das Handy und wir überlegen alle gemeinsam, was gepostet wird. Instagram ist einfach etwas, das wir alle nutzen. Ich bin bestimmt schon seit fünf Jahren auf Instagram aktiv. Da kann man ja auch Promis folgen.

Niklas Werth (zu Alina): In dem Bereich seid ihr die Experten.

Wie fühlen Sie sich mit der Kritik, dass neue Medien in der Jugendarbeit dazu führen, dass Jugendliche noch mehr Zeit mit dem Smartphone in der Hand verbringen?

Niklas Werth: Auf einer Pädagogen-Tagung haben wir letztens mit Hilfe eines Zeitstrahls die Handynutzung von Jugendlichen und Erwachsenen verglichen und festgestellt, dass Erwachsene das Smartphone häufiger nutzen als die jüngere Generation. Zeitung lesen, Navigation im Auto, E-Mails checken, den Kalender bedienen, für das alles benutzen Erwachsene ihr Smartphone. Bei Jugendlichen liegt der Fokus dagegen eher auf Kommunikationsmedien wie WhatsApp und Instagram.

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