„Für die Würde unserer Städte“ Erst Bierdeckel, jetzt Einladung zu Vor-Ort-Besuch

Wuppertal · Weil viele Parlamentarier aus Städten und Gemeinden, in denen ausreichend Steuergelder fließen, nicht wirklich verstehen, mit welchen Problemen hochverschuldete Kommunen zu kämpfen haben, lädt das neun Millionen Einwohner vertretende Aktionsbündnis "Für die Würde unserer Städte" im November parteiübergreifend Kolleginnen und Kollegen aus reichen Gegenden zu einem Kurzbesuch ein.

 Das Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ wirbt mit Bierdeckeln und bittet jetzt zum Besuch.

Das Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ wirbt mit Bierdeckeln und bittet jetzt zum Besuch.

Foto: Stadt Wuppertal

Vor Ort soll ihnen ganz konkret vor Augen geführt werden, dass es vielerorts die vom Grundgesetz geforderte Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse nicht mehr gibt.

Damit werben die Oberbürgermeister, Bürgermeister, Landräte und Finanzdezernenten des Aktionsbündnisses um parlamentarische Mehrheiten für den von der Bundesregierung geforderten "nationalen Konsens" für einen von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam zu schulternden Altschuldenfonds und - damit keine neuen Schulden gemacht werden müssen - für eine Entlastung der Kommunen im Sozialbereich. Das Aktionsbündnis, in acht Bundesländern aktiv, hatte vor kurzem bereits allen Abgeordneten des Bundestages und der Länderparlamente einen Bierdeckel mit der Aufschrift geschickt: "Auch für die Politik gilt ein Reinheitsgebot: Wer bestellt, bezahlt!"

Die Berechtigung für diesen ungewöhnlichen Appell formulieren die Sprecher des Aktionsbündnisses Oberbürgermeister Ulrich Scholten (SPD) aus Mülheim an der Ruhr, Oberbürgermeister a.D. Dr. Bernhard Matheis (CDU) aus Pirmasens, Bürgermeister Dirk Glaser (parteilos) aus Hattingen, Stadtdirektor und Kämmerer Dr. Johannes Slawig (CDU) aus Wuppertal und Bürgermeister und Kämmerer Ralf Latz (SPD) aus Saarbrücken: "Der überwiegende Teil der Schulden unserer Kommunen ist durch Aufgaben entstanden, die uns die Gesetzgeber beim Aufbau des Sozialstaates aufgebürdet, jedoch nicht ausreichend gegenfinanziert haben. Das hatte Folgen, die unbedingt beseitigt werden müssen. Sonst ist unser gesamtes System in Gefahr."

Für Wuppertal haben sich Oberbürgermeister Andreas Mucke und Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig an die örtlichen Bundestagsabgeordneten gewandt. Sie bitten um deren Unterstützung, um die Thematik allen Bundestagsabgeordneten noch einmal eindringlich deutlich zu machen und die Situation der Kommunen vor Ort erklären zu können.

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