Innenstadt Döppersberg: „Definitiv kein Angstraum“
Wuppertal · KoSID – diese Buchstabenkombination bedeutet „Kooperation Sicherheit Innenstadt/Döppersberg“. Das Ganze ist ein Projekt des Fachgebietes Bevölkerungsschutz an der Bergischen Universität. Gestartet ist das Projekt im April, laufen wird es bis März 2022. Jetzt gab es eine Vorstellung in der Döppersberg-Kommission.
Im Zentrum die Frage, was getan werden muss und kann, damit möglichst alle Wuppertaler sich sicher und gut am und rund um den Döppersberg fühlen. Dabei müssen die Uni-Wissenschaftler, die eng mit Stadt, Ordnungsamt und Polizei zusammenarbeiten, abwägen, was tatsächlich am Döppersberg an Straftaten passiert – und wie es um das subjektive Sicherheitsgefühl, das oft rein gar nichts mit wirklichen Fakten zu tun hat, steht.
Bevölkerungsschutz-Experte Moritz Quel, der KoSID vorstellte, machte gleich zu Beginn deutlich, dass es am neuen Döppersberg um „urbane Vielfalt“ und die damit verbundenen Sicherheitsfragen geht. In diesem Zusammenhang müssten sich alle Beteiligten grundsätzlich darüber klar sein, dass es in einem großstädtischen Bahnhofsumfeld unmöglich sei, „Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben“ (und die bekanntlich vielfach unerwünscht sind) zu verdrängen.
Zahlreiche Städte in Deutschland – etwa Bonn, Mönchengladbach, Münster oder auch Düsseldorf, Leipzig und München – werden zurzeit und in Zukunft, so Moritz Quel, in die Jahre gekommene Bahnhöfe unter dem Aspekt von Attraktivität plus Sicherheit neu gestalten. Wuppertal liegt im Trend. Eines der Herzstücke von KoSID ist eine fürs kommende Jahr geplante Befragung von 10.000 repräsentativ ausgewählten Wuppertalern: Sie werden per Post einen achtseitigen Fragebogen erhalten, mit dem beispielsweise Wünsche und Vorstellungen, Echt-Beobachtungen sowie auch der Bereich des subjektiven Sicherheitsempfinden abgeklopft werden sollen.
Moritz Quel: „Wir haben bereits viele solcher Befragungen durchgeführt. 20 bis 30 Prozent Rücklauf dabei wären gut.“ Quel formulierte aber jetzt schon ein Statement: „Das Döppersberg-Vandalismusbild, das vielfach in den Medien gezeichnet wurde und wird, trifft definitiv nicht zu. Der Döppersberg ist weder ein Angstraum, noch ein Kriminalitäts-Hotspot!“ Dem widersprach im Detail Döppersberg-Projektleiter Udo Lauersdorf: Die immer wieder stattfindende Beschädigung der sogenannten Durchsturzstangen in den Maueröffnungen auf dem schlicht zu wenig belebten (also streckenweise unkontrollierten) oberen Platz sei ein echtes Problem.
Lauersdorf: „Um diese Stangen zu verbiegen oder herauszureißen, ist sehr viel Kraft nötig.“ Außerdem – und zum Thema oberer Platz passend – werde das Bedien-Tableau des Aufzuges immer wieder umgetreten. Folge dieses Vandalismus: Der Aufzug steht still.