E-Mobilität in Wuppertal FDP will mehr und schneller Ladestationen

Wuppertal · Die FDP-Ratsfraktion fordert die Wuppertaler Verwaltungsspitze auf, mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur zu machen.

 Ladestation der WSW in Wuppertal-

Ladestation der WSW in Wuppertal-

Foto: WSW/Stefan Tesche-Hasenbach

„Wuppertal steht im Vergleich zu anderen Städten in Sachen Ladeinfrastruktur immer noch unverändert schlecht dar“, so René Schunck, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion. „Bereits letztes Jahr forderten wir, dass sich Wuppertal beim Bund um 1.000 neue 150 Kilowatt-Ladepunkte bewerben solle. Fördergelder hätte es gegeben, und Wuppertal wäre damit in Sachen Ladeinfrastruktur nicht noch weiter zurückgefallen. Wuppertal ist zu langsam, und die 55 öffentlichen von den WSW betriebenen Ladesäulen sind einfach zu wenig.“

Man sehe weniger die Politik als die Verwaltung und die WSW in der Pflicht. „Die städtischen Gremien verabschieden in regelmäßigem Abstand mit großer Mehrheit. meist sogar einstimmig, Anträge zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur in Wuppertal. Die Bundesregierung hat das Ziel von 15 Millionen E-Autos im Jahr 2030 ausgerufen. Auf Wuppertal heruntergebrochen heißt das, dass hier 60.000 E-Autos zugelassen und geladen werden müssen“, rechnet Schunck vor. „Mit 25 öffentlichen Ladesäulen bzw. 55 Ladepunkten und wenigen hundert privaten wird das jedenfalls schon rein logisch nicht gelingen können. Auch die von den Stadtwerken als Tarifanpassung verklausulierte Zeitbeschränkung für öffentliche Ladesäulen, wird das Problem nicht beheben.“

Die WSW hätten jüngst ihr Flatrate-Ladeangebot umgestellt, so dass nach einer Dauer von drei Stunden, unabhängig von der bezogenen Strom-Lademenge, der Ladestrompreis mit 10 Cent pro Minute abgerechnet werde. „Wir gehen davon aus, dass mit dieser Zeitbegrenzung dafür gesorgt werden soll, dass sich ein rascher Fahrzeugwechsel an den Ladesäulen vollzieht. Dabei wird außer Acht gelassen, dass Fahrzeuge mit größeren Batterien in drei Stunden nicht vollladen können. Wünschenswert wäre es doch, dass bei steigendem Bedarf mehr Ladesäulen errichtet würden, anstatt die Ladezeiten tariflich so zu begrenzen“, so der FDP-Politiker. Verwaltung und WSW sollten besser verstärkt mit privaten Betreibern kooperieren.

„Wenn eine Stadt und ihre Töchter zu einem den bedarfdeckenden Ausbau, warum auch immer, nicht in der Lage sind, sollte man mit starken Partnern kooperieren. Das machen andere Kommunen auch. Derzeit werden in Wuppertal Anträge privater Anbieter sogar abgelehnt. Das ist in der gegenwärtigen Situation unverständlich und kontraproduktiv. Wir fordern daher, dass auch private Betreiber in Wuppertal Genehmigungen erhalten, wenn die beantragten Standorte zulässig sind. Egal wie, wir brauchen mehr Tempo beim Ausbau und mehr Konkurrenz; denn diese belebt bekanntlich das Geschäft“, so Schunck.

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