Stadt kündigt höhere Kosten an SPD und FDP für Sanierung der Realschule Leimbach

Wuppertal · SPD und FDP in Wuppertal setzen sich dafür ein, die Realschule Leimbacher Straße zu sanieren. Zuvor war bekannt geworden, dass sich die Baukosten auf fast 49 Millionen Euro verdoppeln.

 Die Realschule an der Leimbacher Straße.

Die Realschule an der Leimbacher Straße.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Dilek Engin (schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion): „Das Ergebnis der vorläufigen Kostenberechnung durch das städtische Gebäudemanagement (GMW) ist gelinde gesagt eine Katastrophe. Vor dem Hintergrund dieser neuen Kostenberechnung könnte die Nutzung der Wilkhausstraße als Ausweichquartier vielleicht doch die günstigere und vor allem nachhaltigere Lösung sein. Eine Neubewertung des Gebäudes der ehemaligen Grundschule Wilkhausstraße als Ausweichquartier halte ich für sinnvoll. Dieser Standort könnte nämlich in den Folgejahren für eine kontinuierliche schulische Nutzung wieder hergerichtet werden. In jedem Fall erwarte ich von der Fachverwaltung eine zügige Vorlage des Durchführungsbeschlusses, denn ganz offensichtlich scheint die Maxime ‚Zeit ist Geld‘ mehr denn je auf das Baugewerbe zuzutreffen.“

Jannis Stergiopoulos (Sprecher der SPD-Ratsfraktion im Betriebsausschuss GMW): „Zweifellos sind die Baukosten im letzten Jahr enorm gestiegen. Und auch der Mangel an Baumaterialien und der Fachkräftemangel müssen sich in einer Neukostenberechnung des GMW niederschlagen. Allerdings bin ich etwas irritiert über die Erläuterungen bezüglich der Risiken“, ergänzt. „Neben 10,1 Millionen Euro an wahrscheinlichen Risiken, die unter anderem auch eine sechsprozentige Baukostensteigerung pro Jahr beinhalten, werden mit der vorliegenden Berichtsdrucksache zusätzlich 5,7 Millionen Euro als mögliche Kostenrisiken veranschlagt. Da muss die Frage erlaubt sein, ob das nicht ein wenig hoch gegriffen?“

Karin van der Most (FDP, Vorsitzende des Schulausschusses): „Die Sanierung der Schule wurde noch vor drei Monaten mit knapp 29 Millionen Euro veranschlagt. Darin enthalten waren auch schon die Kosten für den Teilersatzstandort auf dem Carnaper Platz und Baukostensteigerungen. Warum die Sanierung jetzt plötzlich 49 Millionen Euro kosten soll, ist uns schleierhaft. Wieso kann das Gebäudemanagement anstehende Sanierungen nicht so planen, dass der Kostenrahmen in etwa eingehalten werden kann? Ursprünglich war das Projekt mal mit 11,8 Millionen Euro geplant.“

Aus dem neuen Bericht des Gebäudemanagements gehe „nicht nachvollziehbar“ hervor, wodurch die erheblichen Mehrkosten verursacht werden. „Es ist auch nicht das erste Mal, dass das Gebäudemanagement eine geplante Schulsanierung wegen unerwarteter Kostensteigerungen auf Eis legen und neu planen muss. Das ist ein immenser Aufwand mit hohen Umplanungskosten und erheblichen Verzögerungen bei der Schulsanierung. Das ist sehr ärgerlich und das können wir uns als Schulträger nicht leisten. (…) Wir dürfen die Schule jetzt nicht mit ein paar Verschönerungsarbeiten und Brandschutzmaßnahmen vertrösten. Wir dürfen die Schule jetzt nicht mit ein paar Verschönerungsarbeiten und Brandschutzmaßnahmen vertrösten“, so van der Most.

Mit Sorge blicke man auf die anstehenden großen Schulbaupläne, wie die 7. Gesamtschule, die jetzt schon mit 70 bis 80 Millionen Euro in der Planung stünden. Gérard Ulsmann (Sprecher der im Betriebsausschuss des GMW): „Wenn das Gebäudemanagement auch hier einen jährlichen Kostenaufschlag in Höhe von sechs Prozent einrechnet, wird die neue Schule nicht 70 Millionen Euro, sondern weit über 100 Millionen Euro kosten. Das wird der städtische Haushalt finanziell nicht stemmen können und wir kommen in eine Situation, dass wir zwar einen hohen Bedarf an Schulplätzen haben, diesen aber aus Kostengründen nicht realisieren können. Das GMW wird zunehmend zu einem Problem für die die solide Planbarkeit von städtischen Gebäuden.“

Man fordere „vom Oberbürgermeister, in dessen Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich sich das GMW befindet, dass er endlich konkrete Maßnahmen ergreift, die solche Kostenexplosionen verhindern. Die Sicherstellung eines regelmäßigen Controllings muss Chefsache sein, denn es geht schon lange nicht mehr nur um einzelne Gebäude. Bisher hat die interne vom Oberbürgermeister angekündigte neue Organisationsstruktur keine positiven Auswirkungen. Auch im Hinblick auf weitere Großprojekte die das GMW in den nächsten Jahren zu stemmen hat, sollten schönen Worten endlich Taten folgen.“

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