Drei ausgezeichnete Gebäude

Wuppertal / Düsseldorf · Mit dem Titel "Vorbildliche Bauten NRW 2015" sind im Düsseldorfer Ständehaus 33 Gebäude ausgezeichnet worden — darunter auch drei aus Wupperta,l Die Urkunden und die Gebäudeplaketten überreichten Staatssekretär Michael von der Mühlen aus dem Bauministerium und der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, an die Architekten und Bauherren.

 Experimenteller Wohnungsbau im Ostersiepen.

Experimenteller Wohnungsbau im Ostersiepen.

Foto: Tomas Riehle

Wuppertals Baudezernent Frank Meyer: "Vorbildliche Baukultur stellt eine Visiten­karte jeder Stadt dar. Die Qualität von Gebäuden und Plätzen beeinflusst das Zusammenleben und das Identitäts­gefühl der Menschen. Daher fördern wir in der Verwaltung ambitionierte Bauvorhaben nach Kräften und freuen uns sehr über die dreifache Auszeichnung für Wuppertal."

Experimenteller Wohnungsbau Ostersiepen (Architektur: Architektur Contor Müller Schlüter, Wuppertal / Bauherr: Hochschul-Sozialwerk Wuppertal AöR)
Jurybegründung: "Auf einem als unbebaubar geltenden Steilhang in der Elberfelder Südstadt nahe der Bergischen Universität entstanden 84 öffentlich geförderte studentische Wohnplätze durch die geschickte Aufteilung des Raumprogramms in drei Einzelbauten. Die Jury lobt sowohl die ressourcenschonende Bauweise und die energetische Optimierung der Bauten in Passivhausbauweise als auch die trotz der extremen Topografie für das 20 mittlere Gebäude realisierte barrierefreie Erschließung. Die Grundrisse der Wohnungen und Apartments weisen eine hohe Qualität auf. Positiv wird auch die Variabilität der Grundrisse gesehen. Die Bauten überzeugen durch ihre einfache, dabei aber nicht ärmlich wirkende Ausstattung und ihre saubere Detaillierung. Die Gestaltung der Fassaden in monochromen Grüntönen wird als selbstbewusst und der Aufgabe angemessen beurteilt. In den mit einfachen Mitteln überzeugend gestalteten Außenanlagen findet die Entwurfshaltung ihre konsequente Fortführung. Die integrierten neuen Wegebeziehungen verknüpfen die angrenzenden Universitätsstandorte mit dem benachbarten Wohngebiet und stiften einen zusätzlichen Quartiersnutzen."

 Kindertagesstätte Don Bosco.

Kindertagesstätte Don Bosco.

Foto: Simon Wegener

Kindertagesstätte Don Bosco (Architektur: Zamel Krug Architekten, Hagen / Bauherr: Kath. Kirchengemeindeverband Barmen-Wupperbogen Ost)
Jurybegründung: "Der ruhige, gestreckte Gebäuderiegel stellt eine überzeugende städtebauliche Geste in der heterogen bebauten Umgebung dar. Er ergänzt die vorhandene Kirche und das Gemeindehaus zu einem harmonischen Ensemble. Ebenso konsequent wie der städtebauliche Ansatz ist die Anwendung der Entwurfsprinzipien der Klassischen Moderne. Das Bauwerk besticht durch seine ausgewogenen Proportionen und die klar gegliederten, präzise detaillierten Fassaden. Die innere Erschließung mit einer der baulichen Großform folgenden Treppenanlage überzeugt die Jury ebenso wie die eindeutige Zonierung der Grundrisse. Die großzügigen Fensteröffnungen sorgen für angenehm helle Innenräume. Die verwendeten Materialien und ihre hochwertigen Oberflächen schaffen eine der Nutzung angemessene wohnliche Atmosphäre, die den Kindern viel Raum zur eigenen Entfaltung lässt. Die Außenflächen sind räumlich begrenzt, jedoch differenziert gestaltet und weisen einen hohen Spielwert auf."

 Speisehaus der Evangelischen Kirche im Rheinland für das Internationale Tagungszentrum.

Speisehaus der Evangelischen Kirche im Rheinland für das Internationale Tagungszentrum.

Foto: Konstantin Pichler

Speisehaus der Evangelischen Kirche im Rheinland für das Internationale Tagungszentrum (Architektur: Kastner Pichler Architekten, Köln / Bauherr: Evangelische Kirche im Rheinland)
Jurybegründung: "Das als Ergebnis eines Wettbewerbs entstandene Speisehaus bildet einen harmonischen Abschluss des weitläufigen und heterogenen Gebäudebestands der evangelischen Mission. Der Umgang mit der hängigen Topografie durch die Ausbildung eines geschlossenen Sockelgeschosses für Lager und Nebenräume wird als konsequent beurteilt. Die formale Strenge und die präzise Detaillierung der Fassaden sind der kirchlichen Nutzung angemessen. Der lichtdurchflutete Innenraum des Speisesaals bietet durch seine klare Grundrissgeometrie und die basilikale Dreischiffigkeit kontemplative Qualitäten. Die Aufgabe, einen zeitgemäßen Speise- und Versammlungssaal für internationale Besucher kirchlicher Institutionen zu schaffen, wurde hier vorbildlich gelöst."

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