Bergische Uni Optimale Tourenplanung in Verteilzentren

Wuppertal · Geeignete Verfahren entwickeln, die zu möglichst kostenminimalen Touren in Distributionslagern führen – darum geht es in einem neuen Forschungsprojekt der Bergischen Universität Wuppertal.

 Forscherinnen und Forscher entwickeln geeignete Verfahren, die zu möglichst kostenminimalen Touren in Distributionslagern führen.

Forscherinnen und Forscher entwickeln geeignete Verfahren, die zu möglichst kostenminimalen Touren in Distributionslagern führen.

Foto: Pixabay

Der effiziente Betrieb von Distributionszentren wird nicht zuletzt durch den Siegeszug des E-Commerce immer wichtiger. So sind zeitnahe Lieferungen im Rahmen von „next day“ oder „same day“ Programmen bereits zu elementaren Kundenversprechen der meisten Onlinehändler geworden. „Effiziente Distributionszentren sind somit eine wichtige Grundvoraussetzung der großen Onlinehändler, um am Markt bestehen zu können“, erklärt Prof. Dr. Stefan Bock vom Wuppertaler Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Operations Research.

Bereits umfangreiche Vorarbeiten abgeschlossen

Zusammen mit Forscherinnen und Forschern von der Friedrich-Schiller-Universität Jena will er Verfahren entwickeln, die zu möglichst kostenminimalen Touren führen. Damit sind Fahrten durch Lager gemeint, um etwa georderte Waren einzusammeln. Hierzu wurden an den beiden beteiligten Lehrstühlen bereits umfangreiche Vorarbeiten abgeschlossen. Die dort gemachten Erkenntnisse sollen nun zur Entwicklung von Verfahren zur Tourenplanung in modernen Distributionszentren eingesetzt und gezielt erweitert werden.

Erstes Ziel des Projektes ist es, spezielle effiziente Algorithmen zur Findung möglichst optimaler Tourenpläne zu entwickeln. Zugrunde gelegt werden sechs ausgewählte Probleme, die sich in modernen Distributionszentren stellen. Diese Pläne sind jeweils gezielt auf die in den Zentren eingesetzten menschlichen Kommissionierer*innen, Mensch-Maschine-Tandems und Kommissionierroboter und ihre Interaktion abgestimmt. „Nach einer mathematischen Abbildung der Optimierungsaufgabe zur Tourenfindung wollen wir spezielle effizient arbeitende Lösungsalgorithmen entwickeln und anschließend in umfangreichen Testreihen validieren“, sagt Stefan Bock.

„Baukasten“ zur schnelleren Entwicklung

Aufbauend auf die entwickelten Verfahren sollen dann als zweites Ziel verallgemeinerbare Struktureigenschaften abgeleitet werden, die für die betrachteten Problemstellungen generalisierbar sind. Dieses Ergebnis könnte als Basis für die Entwicklung eines „Baukastens“ zur schnelleren Entwicklung von Tourenplanungsverfahren in speziellen Distributionszentren dienen.

Das Forschungsvorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit über 420.000 Euro gefördert; die Hälfte davon geht nach Wuppertal.

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