Die Ausstellung widmet sich Jugendlichen, die in der Zeit des Nationalsozialismus den Mut fanden, „nein“ zu sagen. Während viele junge Menschen den Versprechungen und Ideologien der NS-Diktatur folgten, entschied sich eine Minderheit bewusst dagegen – im Alltag, im stillen Widerspruch oder im aktiven Widerstand. Genau diesen Menschen und ihren Geschichten nähert sich die Präsentation auf verständliche und eindringliche Weise.
Auf 32 Informationstafeln werden Motive und Handlungsformen jugendlicher Widerständiger aufgezeigt. Anschauliche Biographien machen ihre Lebensumstände, ihre Hoffnung und ihren Mut greifbar. Zu den porträtierten Gruppen gehören unter anderem die Edelweißpiraten, die Weiße Rose und die Rote Kapelle.
Zusätzlich thematisiert die Ausstellung unterschiedliche soziale und politische Hintergründe der Jugendlichen – sie waren keine einheitliche Bewegung, sondern stammen aus verschiedensten Milieus und hatten unterschiedliche Wege, sich gegen das NS-System zu stellen.
Ein ergänzendes Ausstellungsmodul des Fördervereins Projekt Osthofen beleuchtet zudem Biografien von Widerständlerinnen und Widerständler aus Rheinland-Pfalz und erweitert so den Blick auf regionale Formen jugendlichen Widerstands.
Die Ausstellung wendet sich an Schulklassen, Jugendgruppen, Bildungseinrichtungen, Gedenkstätten und alle Interessierten. Sie lädt dazu ein, historische Zusammenhänge zu verstehen, sich mit den Lebensrealitäten junger Menschen im NS-Staat auseinanderzusetzen und über Mut, Verantwortung und Zivilcourage nachzudenken.
Theaterstück zum Thema
Im Rahmen der Ausstellung findet am 15. Januar eine Theateraufführung zum Thema im Haus der Jugend Barmen statt. Unter dem Titel „theaterspiel – ÜBERdasLEBEN oder meine Geburtstage mit dem Führer“ werden Jugendliche ab Klasse 7 angesprochen.
Zu Hitlers Machtübernahme 1933 ist Anni neun Jahre. Sie, ihre Freunde und ihre Eltern geraten mehr und mehr in den Strudel der historischen Ereignisse. Einige von ihnen werden Anhänger der NS-Diktatur und marschieren mit, andere versuchen, sich der alles beherrschenden Ideologie zu verweigern oder dem Terror zu entfliehen.
Anni schließt sich einer Gruppe von Jugendlichen an, die auf den Drill der Hitlerjugend keine Lust hat. Anfangs noch in Auflehnung gegen die Gleichmacherei, tritt die Gruppe mehr und mehr in den aktiven Widerstand. Als Anni jedoch gefangen genommen wird, entwickelt sich ihr Kampf um ein gerechtes Leben zu einem Kampf ums Überleben.
Auf Grundlage von Zeitzeugenberichten erzählt das Stück vom Unrechtssystem des NS-Staates. Gegen Gleichschaltung, Unfreiheit und Ungerechtigkeit gab es Widerstand in unterschiedlichsten Formen. Mit Live-Musik, Schauspiel und Tanz taucht das Stück ein in diese bewegende Zeit, erzählt von Schicksalen, Freundschaft und Feindschaft und verdeutlicht, dass es nötig ist jeden Tag für Demokratie und Menschlichkeit einzutreten – auch heute noch.
Der Eintritt kostet vier Euro, Begleitpersonen haben freien Eintritt. Das Stück dauert 65 Minuten, im Anschluss findet ein Nachgespräch statt. Für die Vorstellung um 9:30 Uhr sind noch Karten zu haben, die Vorstellung um 12 Uhr ist ausverkauft. Anmeldungen bitte an martina.wagner@stadt.wuppertal.de