Trotz vieler Fragezeichen?

Betr.: Wuppertaler Seilbahnpläne

Wofür soll die Seilbahn da sein? Für die Studierenden, für die Anbindung der Südhöhen sowie für Cronenberg und Ronsdorf. Weder von Stadt noch von WSW wurde bisher untersucht und veröffentlicht, ob die morgendliche Masse an Studierenden wirklich mit der Seilbahn transportiert werden kann.

Zur Hauptverkehrszeit zwischen 7:30 und 9 Uhr werden im Wintersemester in den Bussen über 7..300 Fahrgastplätze angeboten. Mit den von der Seilbahn maximal 5.300 bereitgestellten Plätzen könnten also 2.000 Fahrgäste auf der Strecke bleiben.

Die Studierenden sollen schneller an der Uni sein. Die Wegezeiten vom Hauptbahnhof bis Hörsaal Universität haben weder die WSW noch die Vorstudie verglichen. Wird ein mögliches 100-Millionen-Euro Projekt geplant, wobei nicht einmal das Top-Argument zu Ende durchgedacht und gerechnet wird?

Campus Freudenberg: Laut Aussage von "WSW mobil" sollen alle Einsatzwagen für die Universität eingespart werden. Heute werden in der morgendlichen Spitzenstunde 1.300 Plätze zum Campus Freudenberg angeboten. Ohne Einsatzwagen könnte die 603 nur maximal 300 Fahrgäste befördern. Seilbahn-Angebotsverbesserung durch 1.000 Plätze weniger?

Cronenberg: Die Dörper kommen heute zur Hauptverkehrszeit neunmal pro Stunde ohne Umsteigen in die Elberfelder City. Ab Cronenberg Rathaus beträgt die CE-Fahrzeit zum Wall 18 Minuten. Wenn die Seilbahn in Betrieb wäre, fahren nur noch zwei Busse pro Stunde ohne Umsteigen zum Wall (625). Mit der Seilbahn wäre man dank Umsteigen und langer Fußwege etwa 31 Minuten unterwegs. Gewinnt oder verliert man durch längere Reisezeiten und Umsteigezwang Kunden?

Südstadt: Wie viele Fahrgäste würde man durch die angedachten drastischen Buskürzungen in der Südstadt verlieren?

Trotz der ganzen Fragezeichen soll der Rat einen Blankoscheck für die Seilbahn ausstellen?

Marc Gennat, Pfalzgrafenstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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