Leserbrief „Vergrämung macht erst Sinn, wenn das Taubenhaus steht“

Betr.: Tauben am Wuppertaler Hauptbahnhof

 Tauben in Wuppertal.

Tauben in Wuppertal.

Foto: Wuppertaler Rundschau/jak

Seit Tagen sitzt eine tote Taube im Gleisbett am Hauptbahnhof. Niemand sieht sie, niemand interessiert sich für sie, niemand holt sie da raus. Sie ist das Sinnbild des Versagens sowohl bei der der Deutschen Bahn als auch der Stadt Wuppertal beim Stadttaubenmanagement.

Obwohl der Bahn bekannt war, dass es ein Taubenhaus geben soll, hat sie für sehr viel Steuergeld (mutmaßlich sechsstellig) Netze gespannt und messerscharfe Spikes angebracht, um die Tiere vom Bahnhof zu vertreiben. Nur leider lassen sich die Tiere nicht vertreiben, denn sie sind bekanntermaßen standorttreu. Für die Tiere, die jetzt nicht mehr wissen, wo sie sitzen und schlafen sollen, Wind und Wetter ausgesetzt sind, gerade jetzt im Winter, eine Katastrophe.

Die verzweifelten Tiere werden trotzdem dort brüten und sich und ihren Küken der Gefahr aussetzen, von den Spikes aufgespießt zu werden. Sie halten sich auch immer noch auf den Bahnsteigen auf, und der (Hunger-)Kot ist auch nicht weniger geworden. Vielleicht liegt es an der mangelnden Kommunikation zwischen Stadt und Bahn, vielleicht ist aber auch volle Absicht, weil gehofft wird, dass die Tauben verschwinden und das Taubenhaus nicht mehr nötig ist.

Wie sonst lässt sich erklären, warum die Stadt nicht eingeschritten ist? Vergrämung macht erst Sinn, wenn das Taubenhaus steht. Die Bahn sollte ihren Fehler einsehen und zumindest das Füttern in der Nähe des geplanten Taubenhauses erlauben bis dieses denn endlich steht.

Änne Taube (Name der Red. bekannt)

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