Leserbrief „Befürchte ein typisches Reihenhaus-Ghetto“

Betr.: Nissen-Gelände – SPD-Kritik an Grünen

Symbolbild.

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Foto: Rundschau

Es ist inzwischen lächerlich, wie sich die Parteien gegenseitig den „schwarzen Peter" zuschieben. Das machen Parteien ja immer. Beide Parteien haben doch in der Vergangenheit propagiert, wie schön es sei, in der Stadt zu wohnen. Und dass dort alle nur noch mit dem Fahrrad oder Roller zur Arbeit fahren.

Ich wohne glücklicherweise am Stadtrand und ich kann nichts sehen, das das Leben in der Innenstadt attraktiv macht. Vielleicht ist es toll für junge Leute, die Party machen wollen. Oder auch für Rentner, die kurze Wege zum Arzt haben. Aber sonst?

Wenn ich in die Stadt gehe, sehe ich vor allem Hundekot auf Gehwegen und allen Grünflächen. Müll und Schmutz an allen Ecken. Geschäfte gibt es auch kaum noch, dafür Dönerbuden und Kioske.

Oder in den Wohnquartieren: Parkplatzmangel, obwohl alle mit dem Fahrrad fahren. Und auch hier Kot und Müll an allen Ecken. Nur wo ein Eigentümer im Haus wohnt, ist es sauber und schön. Aber vielleicht fehlt mir auch die „rosa Brille".

Auch ich sehe es sehr kritisch, dass das Nissen-Gelände bebaut wird. Aber ich kann jeden verstehen, der ein Häuschen im Grünen haben will. Wenn es nach den Grünen ginge, würden überall in der Stadt neue Parks entstehen und alles ringsum würde Naturschutzgebiet, was schön wäre, aber pflegen will Parks niemand.

Und die SPD macht sich auch selbst etwas vor. Es gibt keinen Mangel an Wohnraum in Wuppertal, dafür stehen zu viele Wohnungen und sogar ganze Häuser leer. Nur guter Wohnraum in guten Wohngegenden ist Mangelware.

Wenn es rein um bezahlbaren Wohnraum ginge, würde die Stadt dort große Mehrfamilienhäuser bauen oder bauen lassen, wie sie in den 60er und 70er Jahren entstanden sind. Die verbrauchen wenig Land und sind energetisch günstig und preiswert zu bauen.

Ich befürchte, dass es ein typisches Reihenhaus-Ghetto wird, bei dem die Gewinnmarge im Vordergrund steht.

Eckhard Rinke

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