Fahrradfahren in Wuppertal Mindestabstand von 1,50 Meter

Betr.: Fahrradfahren in Wuppertal

Ich bin Fahrradkurier und habe mit Interesse die Reaktion verfolgt, die nach der Verleihung des „Goldenen Pannenflicken“ an die Stadt Wuppertal entstand.

Ist nicht die Stadt dafür da, Radwege zu bauen, die den geltenden Vorschriften entsprechen? Es gibt seit diesem Jahr eine Änderung der StVO, die vorschreibt, dass beim Überholen von Radfahrern innerorts ein Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten ist. Dies ist keine Kann-Regel, sondern eine gesetzliche Vorgabe.

Pro Tag werde ich unzählige Male von Autofahrern überholt, welche teilweise nicht mal einen halben Meter Platz beim Überholen lassen.

Die Stadt Wuppertal rühmt sich gerne mit der Nordbahntrasse, obwohl sie zu deren Entstehen mehr als wenig beigetragen hat, da es meiner Information nach Wuppertaler Bürger waren, die diesen einzigst gesetzeskonformen Fuß- und Radweg ehrenamtlich bauten.

Die Stadt ist scheinbar – wie viele Autofahrer auch – der Meinung: Was wollen die Radfahrer denn, sollen sie doch froh sein, dass sie auf der Straße fahren dürfen – und zwar ganz am Rand, wo Gullys und Schlaglöcher sich abwechseln.

In Zeiten des Klimawandels sollte es die Aufgabe der Stadt sein, dafür zu sorgen, dass mehr Bürger vom Auto auf das Rad umsteigen. Davon ist hier leider nichts zu sehen.

Die Polizei kontrolliert ab und an an der Nordbahntrasse, ob beim Durchfahren der Tunnel Radfahrer die Lampe an haben, aber an Straßen habe ich sie noch nie gesehen, um zu kontrollieren, wie es mit dem Abstand beim Überholen von Radfahrern aussieht. In Haan haben städtische Autos Hinweise, die die Autofahrer an den Mindestabstand beim Überholen erinnern. Hier kann man froh sein, wenn man nicht vom Bus überfahren wird.

Übrigens – an alle Autofahrer, die immer noch glauben, mich erinnern zu müssen, dass manche Einbahnstraßen nicht gegen die eigentliche Fahrtrichtung befahren werden dürfen und mich dann absichtlich schneiden oder mir keinen Platz lassen, denen sei gesagt: Manche Einbahnstraßen dürfen von Radfahrern auch gegen die für Autos geltende Richtung befahren werden. Spart euch eure unsinnigen Belehrungen, sondern achtet lieber auf die Schilder.

Ab und an gibt es aber auch Autofahrer, die sich sozial und gut gegenüber Radfahrern verhalten.

Mich würde eine Stellungnahme der Stadt zu dem Radweg am Wall interessieren – und wie sie gedenkt, diesen so umzugestalten, dass er StVO-konform ist.

Ulf Riemann

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