Rundschau-Satire „Führt veganes/vegetarisches Leben zur Humorlosigkeit?“

Betr.: Betr.: Leserbriefe zu „Nach Toreschluss: Schmierwurst ohne Wurst“, Rundschau vom 31. Juli

Ich habe großen Respekt vor Menschen, die konsequent auf tierische Produkte verzichten, und es käme mir nicht in den Sinn, darüber Witze zu machen. Sorgen allerdings mache ich mir schon seit geraumer Zeit um sie: Können sie mit dieser Ernährung wirklich alle Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine zu sich nehmen, die für einen gesunden Körper notwendig sind? Nun kommt eine weitere Sorge hinzu: Führt diese Art der Ernährung vielleicht zu völliger Humorlosigkeit ? Und zum Verlust der Fähigkeit, Satire richtig zu lesen und zu begreifen?

Roderich Trapp hat sich weder über Veganer/Vegetarier lustig gemacht noch diese kritisiert, wenn ich mich recht erinnere. Es ging doch lediglich um vegane /vegetarische Lebensmittel, die sich vom Aussehen und der Bezeichnung her stark an fleischhaltige Produkte anlehnen. ' Fleischwurst ohne Fleisch' und 'Teewurst ohne Wurst ' finde ich ausgesprochen witzig! Im Übrigen halte ich als Verbraucher eine eindeutige Bezeichnung der Lebensmittel für wichtig. Wer Fleichwurst ohne Fleich essen möchte, soll das tun. Aber ich möchte nicht versehentlich ein solches Kunstprodukt kaufen.

Echt kreativ wäre es doch, Bezeichnungen zu finden, die dem Inhalt des Produkts entsprechen: Pikante Möhren - Tofu Rolle mit Knoblauch oder o.ä. Noch besser wäre allerdings, wenn vegane/vegetarische Lebensmittel gar nicht erst wie bekannte Milch- oder Fleischprodukte aussähen. Nur dann wäre eine Verwechslungsgefahr ausgeschlossen. Denn auch wenn ich des Lesens durchaus mächtig bin, nehme ich mir im Supermarkt nicht immer die Zeit, die Beschreibung des Packungsinhalts gründlich zu studieren.
S.Peters

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