Lieber Richtung Velbert

Betr.: Diskussion über Forensik-Standort

Die Wuppertaler waren und sind bereit, ihr Hauptgefängnis modernisieren und vergrößern zu lassen. Zusätzlich haben die Wuppertaler dem Bau des großen Jugendgefängnisses auf dem Scharpenacken zugestimmt.

Da frage ich mich, wie es kam, dass meine Wuppertaler offenbar bereit sind, klaglos ein drittes Gefängnis dort zu akzeptieren, wo zurzeit noch eine liebliche grüne Landschaft ist.

Das kann nur ein Irrtum sein, oder es ist die Folge davon, dass unsere Politiker in der Stadt stets nur von „Forensik“ reden, wenn sie jenes Hochsicherheitsgefängnis meinen, das für kranke und im Zweifel hochgefährliche Täter errichtet werden soll.

Jetzt aber machen die Wuppertaler sich schlau und entdecken, wie groß das Gebiet ist, das zum Landgericht Wuppertal gehört. Es handelt sich um insgesamt fünf Amtsgerichtsbezirke, die zusammen das Gebiet bilden, das eine Forensik aufnehmen soll. Insbesondere die beiden Amtsgerichtsbezirke in Mettmann und in Velbert sind im Hinblick auf einen Forensik-Standort höchst interessant: Jahrzehntelanger Kalkabbau für die Schwerindustrie hat dazu geführt, dass es zwischen beiden Städten weite Landstriche gibt, die völlig unbewohnt sind, weil sie eher an Mondlandschaften erinnern.

Da das Land Nordrhein-Westfalen dort auf dem Restland zwischen zwei Kratern ein passendes Grundstück kostengünstig erwerben kann, wird die Versorgung mit Wasser und die Entsorgung der Abwässer finanziell gut vertretbar sein.

Somit kann erreicht werden, dass die Forensik fernab jeglicher Wohnbebauung betrieben werden kann.

Udo Leber

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