In der Sackgasse

Betr.: Verschiebung der Einweihungsfeier für "Drei-Kaiser-Denkmal", Rundschau vom 27. September 2014, offener Brief an die Ratsfraktionen

Für die Einweihung des voll restaurierten Drei-Kaiser-Denkmals ist jetzt schon der dritte Termin auf dem Tisch, und es ist noch kein Ende in Sicht. Das Denkmal wird pünktlich Anfang November fertiggestellt sein. Seit Januar 2013 war in allgemeinem Einverständnis der 9. November 2014 als Einweihungstermin geplant, denn genau dann wird das Denkmal 200 Jahre alt. Zudem ist dieser Tag noch weitere zweimal in der Denkmalsgeschichte wichtig gewesen. Dann gab es öffentliche Proteste gegen den Termin. Dabei blieb unbeachtet, dass das teilrestaurierte Denkmal ebenfalls an einem 9. November eingeweiht worden ist. Der Ältestenrat setzte im August den Termin auf den 8. November fest.

Dann ließ der russische Botschafter in der Bundesrepublik mitteilen, dass er gern zur Einweihung kommen möchte. Die Verwaltungsspitze, die Herren Jung, Dr. Slawig und Nocke, reagierten sofort. "In Anbetracht der außenpolitischen Situation" hätte die Verwaltungsspitze entschieden, in diesem Jahr auf die Feier zunächst zu verzichten. Es sei beabsichtigt, eine solche Feier unter Beteiligung russischer Gäste im Frühjahr 2015 zu veranstalten. So wurde geantwortet.

Wir protestieren heftig gegen diesen Beschluss! Russland und die Ukraine setzen sich langsam wieder zusammen und hier wird der Graben tiefer ausgeschachtet und die historische Brücke, die das Denkmal nun mal ist, ungenutzt abgerissen. Die Würde des 200 — jährigen Denkmals wird so zum Objekt tagespolitischer Überlegungen.

Wuppertal wurde durch diese Entscheidung in eine Sackgasse manövriert. Was geschieht im Frühjahr? Wenn bis dahin kein vollkommener Friede ausgebrochen ist, gibt es dann ein außenpolitisches da capo?

Hans Königes, Sprecher der "Drei-Kaiser-Denkmal-Bürgergruppe"

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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