Viel Verunsicherung

Betr.: U3-Kinderbetreuung

Dass unsere Stadt kein Geld hat, kann ich nicht mehr hören. Der Rat hat in seiner Sitzung am 30. Juni bei leider — unverständlicherweise — kaum Einsprüchen beschlossen, den Tagesmüttern ab 1. August pro Kind und Stunde 4,50 Euro zu zahlen. Davon sind 1,80 Euro für den Sachaufwand (Spielmaterial et cetera) und 2,70 Euro für die Förderleistung (Lohn).

Die Landesregierung hat parallel das Zuzahlungsverbot beschlossen, um eine Gleichwertigkeit der Betreuung in den Kindertagesstätten und in der Tagespflege zu realisieren. Die finanzielle Kompensation der wegfallenden Zuzahlung ist aufgrund der Haushaltslage in den entsprechenden Kommunen nicht möglich. Das führt zu massiver Verunsicherung und gefährdet das finanzielle Auskommen der Tagesmütter und Tagesväter.

Gerade in der Kindergroßtagespflege sind die Betriebskosten so hoch, dass viele befürchten, schließen zu müssen. Dies bedeutet wiederum noch mehr fehlende Betreuungsplätze für die Stadt Wuppertal. Oder es bleibt der Weg zur Klage, was natürlich auch zusätzliche Kosten verursachen würde.

Ich bin selbst Opa eines Jungen, der eine Kindergroßtagespflege besucht hat. Die intensive Betreuung in einer Kleingruppe hat unserem Enkel den Start in den Kindergarten sehr erleichtert. Was ist es uns wert, für ein Kind zu sorgen und qualifizierte Tagesmütter leistungsgerecht zu bezahlen?

Eltern der U3-Kinder können derzeit nur hoffen, dass gemäß Beschluss des Rates sich die Ausschüsse noch einmal mit der Problematik einer "höheren Kostenübernahme" für die Betreuungs-Einrichtungen auseinandersetzen und zu einer erfreulicheren Lösung gelangen.

Es kann einfach nicht sein, dass am Ende die Tagespflegepersonen, die Eltern und die Kinder die Verlierer sind.

Horst Leppelt, Wuppertal

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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