Corona und die Zeit nach der Krise Alles wird wieder sein wie „vorher“

Betr.: Rundschau-Kommentar vom 4. April 2020

Sehr geehrter Herr Koldehoff,

ich fürchte, Sie werden nicht eines Besseren belehrt werden.

Schön, dass Sie an Herrn Lindhs Aussage zweifeln. Politiker/innen tragen ein gerüttelt Maß Schuld an den Auswüchsen des Systems und der aktuellen Katastrophe. Leider wird das nicht gesagt oder geschrieben.

Ich sage Folgendes voraus: In der Zeit „nach der Seuche“ werden Unverschämtheiten im täglichen Umgang miteinander die gewohnten Ausmaße erreichen. Beim Bauern Bröcker und den lokalen Einzelhändlern werden wieder nur die üblichen Verdächtigen einkaufen, da viele wieder per Knopfdruck im Wohnzimmer bestellen werden. Die alte, behinderte Nachbarin ohne Anhang wird wieder genau so uninteressant sein wie „vorher“. Die Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen und Löhne der Regal-Einräumer, Altenpfleger, Krankenschwestern, Kassierer, Lkw- Fahrer und so weiter werden mindestens 90 Prozent der Bevölkerung am Allerwertesten vorbeigehen.

„Systemrelevant“ werde wieder „Berufe“ wie Anlageberater, Fernseh“star“ und Profisportler sein.

Lassen Sie die Dönerbuden und die Biergärten wieder offen sein und den Fußball rollen – dann werden Sie vom aktuell so gelobten Zusammenhalt nichts mehr sehen und hören. Wetten, dass?

Frank Khan

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