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Wuppertaler Design-Sammlung Schriefers: Verborgene Schätze lagern im Keller

Wuppertaler Design-Sammlung Schriefers : Verborgene Schätze lagern im Keller

Mit der Design-Sammlung Schriefers besitzt die Uni rund 5.000 Ausstellungsstücke zu den Themen Büro, Haushalt und Interieur-Design aus den 60er Jahren. Der Öffentlichkeit bleibt dieser Schatz leider verborgen.

Die gute alte Adler-Schreibmaschine fehlt eben sowenig wie die Box-Kamera für Rollfilme. Dazu kommen Maschinen zum Mahlen von Kaffeebohnen, wie sie noch bei einigen älteren Menschen im Haushalt verwendet werden, erste Stühle aus Plastik, die in den 60er Jahren als der "letzte Schrei" galten. Doch dies sind nur einige wenige Teile der Design-Sammlung Schriefers, die gut versteckt auf dem Campus Freudenberg ein eher trauriges Dasein fristet.

Den Verantwortlichen an der Uni ist schon klar, dass sie hier ein Juwel in den Händen halten, doch der Umgang mit diesem Schatz stand bisher unter keinem guten Stern. Aufgebaut hat die Sammlung der Maler und Professor Werner Schriefers, der ab 1949 an der damaligen Werkkunstschule, heute der Fachbereich Design und Kunst, unterrichtete, bevor er zum Direktor der Kölner Werkkunstschule berufen wurde. Über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren sammelte er Alltagsgegenstände, die ihn als Designer faszinierten.

Rund 5.000 Teile brachte er zusammen, die er 1987 der Wuppertaler Universität vermachte. Sein Wunsch war es, diese Sammlung zu Studienzwecken, Lehre und Forschung einzusetzen, sie aber auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

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Ein tolles Geschenk, aber wohin damit? Zuerst standen Teile der Sammlung im Uni-Gebäude in der Hofaue, von dort wurden sie auf den Campus Grifflenberg gebracht. Nur ein Bruchteil von ihnen, nämlich rund 100 Exponate, sind jetzt im Raum eines Nebengebäudes untergebracht. Wer sich auf dem Campus nicht auskennt, ist nahezu chancenlos, den Ort zu finden.

Auch beim Thema Öffentlichkeit hakt es, zwar hat die Sammlung Schriefers mit Karin Weckermann eine eigene Kuratorin, die auch gerne bereit ist nach Terminabsprache die Ausstellung auch Uni-Fremden zugänglich zu machen, doch sie ist nicht ständig im Tal, was die Sache kompliziert macht.

Professor Ulrich Heinen, Leiter des Instituts für angewandte Kunst-und Bildwissenschaften, hat die Obhut über die Sammlung, die ihm sehr am Herzen liegt. "In den letzten zwei Jahren haben wir die Sammlung restaurieren müssen, eine immense Arbeit, denn die meisten Objekte sind kleinteilige Geräte. Jetzt sind die Stücke auf dem Campus fachgerecht gelagert."

Nach der wissenschaftlichen Erschließung sei auch eine Online-Präsentation geplant. "Schon jetzt sind Teile der Sammlung in den Leihverkehr mit anderen Sammlungen einbezogen, kommen Schulklassen auf den Campus, um die Objekte zu sehen, die hier auch den Studierenden verschiedener Fachbereiche zugänglich sind", sagt Heinen. Er hofft aber auch, dass die Sammlung in absehbarer Zeit einen repräsentativeren Raum in Wuppertal findet.