Von der Heydt-Museum Noch eine Woche: Endspurt in der Manet-Schau

Wuppertal · Am 24. Februar 2018 endet die Manet-Ausstellung im Von der Heydt-Museum. Dessen Direktor Dr. Gerhard Finckh ist mit der Resonanz zufrieden: "Wir kratzen erneut an einer sechsstelligen Besucherzahl." Derweil arbeitet er mit Volldampf an seiner letzten Ausstellung vor dem Ruhestand.

 Das Von der Heydt-Museum hat Edouard Manet als Wegbereiter der modernen Malerei eine umfassende Ausstellung gewidmet. Vier Monate lang zeigte es 45 seiner Werke, Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland reisten dafür nach Wuppertal.

Das Von der Heydt-Museum hat Edouard Manet als Wegbereiter der modernen Malerei eine umfassende Ausstellung gewidmet. Vier Monate lang zeigte es 45 seiner Werke, Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland reisten dafür nach Wuppertal.

Foto: Wuppertaler Rundscau / Max Höllwarth

Die legendären 300.000 Monet-Besucher bleiben erwartungsgemäß ein Ausnahmefall, immerhin zog Edouard Manet mit einer Zahl von fast 100.000 ähnlich viele Gäste wie Pissaro, Degas oder Renoir. "Wir haben etliche Stammgäste aus ganz Deutschland, die diese Form der Ausstellung mögen", hat Finckh festgestellt und freut sich zudem über wachsenden Zuspruch aus dem benachbarten Ausland.

Auch inhaltlich überzeugte das Konzept, das ebenso bürgerliche wie revolutionäre Wesen Manets in seinem Werk deutlich zu machen. Irgendwie passt dieser unangepasste Künstler mit diesem charakterlichen Spagat ja auch idealtypisch in die Stadt des Friedrich Engels ...

45 Bilder hat Finckh aus aller Welt zusammentragen können, eine respektable Zahl. Dass die drei wichtigsten Hauptwerke Manets nicht dazu gehören, wurde gelegentlich bedauert, ist aber angesichts ihres enormen Wertes nicht zu ändern. "Dies war absolut das Optimum, was wir in Wuppertal darstellen können", erklärt Finckh, "denn solche Ausnahmewerke werden ruckzuck mit 500 Millionen Euro Wert taxiert." Selbst wenn die Museen sie ausleihen würden, was sie nicht tun, sprengten die erforderlichen Versicherungsprämien von fünf Millionen jeglichen Etat.

Ein wenig bedauert auch Finckh, dass die Lichtverhältnisse nicht dem entsprechen, was wünschenswert wäre, "aber die Forderungen der Leihgeber von maximal 300 Lux, bei Grafiken manchmal sogar nur 30 Lux setzen uns enge Grenzen." Tendenziell würden dadurch die Ausstellungen immer dunkler. Nichtsdestotrotz bietet die Manet-Ausstellung eine repräsentative Werkschau in einem historischen Kontext.

Der geschichtliche Rahmen steht auch im Mittelpunkt der letzten großen Ausstellung, die Finckh gerade konzipiert und die am 30. Oktober eröffnet wird. "Aufbruch zur Freiheit — Das Zeitalter der Aufklärung" soll bis zum 24. Februar 2019 den Kampf der Ideen im Frankreich im 18. Jahrhundert zeigen.

"Wir werden erstmals hier Werke im Rokoko-Stil zeigen", kündigt Finckh an und er verspricht eine spannende Umsetzung der großen Ideen-Wettstreite jener Zeit — unter anderem aufgehängt an der Beschreibung eines Herzogs am Hofe des französischen Königs.

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