Aktion zum Jubiläum Das Engels-Jahr ist nun am Kirchplatz sichtbar

Wuppertal · Im Rahmen der Ausstellung „Aus dem Gesicht gefallen“ der Katholischen Citykirche Wuppertal hängt jetzt die vierte großformatige Plane an der Evangelischen City-Kirche in Elberfeld.

 Das vierte Bild von Anke Büttner.

Das vierte Bild von Anke Büttner.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

Vor 200 Jahren standen Barmen und Elberfeld im Brennpunkt der Suche nach Lösungen sozialer Missstände. Bedeutende Personen aus dem Tal der Wupper stehen bis heute für das Ringen um Solidarität: Johann Gregor Breuer, Adolph Kolping und nicht zuletzt Friedrich Engels. Aus unterschiedlichen weltanschaulichen Perspektiven ringen sie um Gerechtigkeit und Solidarität. Das nimmt die Ausstellung „Aus dem Gesicht gefallen“ mit Bildern von Anke Büttner auf, die in neuen Kontexten neue Assoziationen wecken und zugleich zeigen, dass sich auch eine globalisierte Gesellschaft heute dieser Herausforderung neu stellen muss: Solidarität ist keine Empfehlung; sie ist die Grundlage für eine Gesellschaft, in der Frieden und Gerechtigkeit möglich sind.

Im Rahmen des Engels-Jahres zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels wird die Katholische Citykirche Wuppertal vier großformatige Planen im öffentlichen Raum zeigen. Für die Erstellung der Planen wurde die Wuppertaler Künstlerin Anke Büttner gewonnen. Die Planen zeigen auf den ersten Blick die Person Friedrich Engels in malerisch interpretierten Szenen, die gleichzeitig als Vexierspiel fungieren und ebenso Johann Gregor Breuer darstellen. Der Kontext, in dem die Bilder hängen – vor allem der Kontext kirchlicher Gebäude – fordert den Betrachter heraus, auch die andere Perspektive, nämlich die der katholischen Sozialreformer in den Blick zu nehmen. Zu diesem Zweck wird Begleitmaterial bereitgestellt, in dem die katholische Soziallehre als Alternative zur Botschaft Friedrich Engels vorgestellt wird. Außerdem wird es Lesungen und andere Performances an den Bildern geben, die immer wieder den Fokus auf die in der Tradition der römisch-katholischen Kirche stehenden Protagonisten lenken. Bei allem Respekt Friedrich Engels als „Sohn Wuppertals“ gegenüber wird auf diese Weise eben auch die Aufmerksamkeit wachgehalten, dass von Wuppertal aus mit dem auf Adolph Kolping und Johann Gregor Breuer zurückgehenden Kolpingwerk eine bis heute wirksame Alternative sozialen Handelns höchst bedeutsam war und ist.

Aufgrund der durch die Corona-Pandemie begründeten Beschränkungen konnten die geplanten Hängungen der zweiten und dritten Plane nicht wie vorgesehen erfolgen. Sie sollten am Elberfelder Rathaus zum Willy-Brandt-Platz hin gezeigt werden. Die Hängung dieser beiden Planen soll zeitnah nachgeholt werden. Eine entsprechende Information folgt.

Ende Mai wurde nun das vierte Bild von Anke Büttner der Öffentlichkeit gezeigt. Es ist die modernste Adaption des Themas „Aus dem Gesicht gefallen“ – zeigt es einen jungen Mann mit zwei jungen Frauen, die Jugendliche oder Influencer von heute sein könnten. Wer wäre Friedrich Engels heute gewesen? Welche Fragen hätten die gesellschaftlichen und kirchlichen Sozialreformer des 19. Jahrhunderts heute aufgeworfen? Das Bild könnte nicht aktueller sein ...

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