Der "Gottvater" dieses Stils

Die Ausstellung "Pissarro — Der Vater des Impressionismus" im Wuppertaler Von der Heydt Museum (Turmhof 8) endet am 22. Februar 2015. Wegen des großen Andrangs sind die Öffnungszeiten nun verlängert worden.

 Camille Pissarro: Die Avenue de l‘Opéra oder Place du Théâtre Francais, 1898.

Camille Pissarro: Die Avenue de l‘Opéra oder Place du Théâtre Francais, 1898.

Foto: Musée des Beaux-Arts, Reims/Giraudon/The Bridgeman Art Library

Die Impressionisten-Schau ist am Freitag (20. Februar) bis 22 Uhr geöffnet und am Samstag (21. Februar) bis 20 Uhr.

"Vater des Impressionismus" ist Camille Pissarro (1830 - 1903) oft genannt worden, und angesichts seines mächtigen Rauschebartes könnte man ihn sogar spontan für den Gottvater dieses Stils halten: Aber auch die anderen Impressionisten, Monet, Sisley, Renoir, Degas, Cézanne, trugen —
entsprechend der Mode ihrer Zeit — Bart.

Die Überblicksschau mit rund 170 Werken (46 gehören dem Von der Heydt-Museum) macht deutlich, wie sich die Maler dieser Zeit gegenseitig beflügelten. Im Mittelpunkt steht Pissarro und sein umfangreiches Werk, von dem wir 64 kostbare Gemälde und 61 Grafiken präsentieren.

Pissarro war zwar rund zehn Jahre älter als Sisley, Monet, Renoir und Cézanne, aber der Altersunterschied führte keineswegs zu einem Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen den Künstlern, vielmehr bestand das künstlerische Leben des "Impressionisten-Kreises" aus einem Geben und
Nehmen, einem Prüfen und Verwerfen von Ideen. Jeder dieser "Künstler-Rebellen" leistete auf seine Weise einen Beitrag zur Moderne.

Nach den Ausstellungen zur Schule von Barbizon, zu Renoir, Monet und Sisley stellt das Von der Heydt-Museum jetzt Camille Pissarro in den Mittelpunkt dieser großen Ausstellung. Anhand seiner Werke zeichnet das Museum den Lebensweg und die künstlerische Entwicklung Pissarros nach
- von seinen ersten Werken, die noch in Südamerika entstanden, bis zu seinen letzten Bildern, die Pissarro in Paris und an der Küste der Normandie malte.

Pissarro orientierte sich immer wieder neu, er löste sich zum Beispiel aus dem Schatten der Schule von Barbizon, er trat mit Cézanne in einen fruchtbaren Dialog, er setzte sich in den 1890er Jahren mit den Ideen des Pointillismus auseinander, er schuf wegweisende "Stadtlandschaften" und fand damit einen bildlichen Ausdruck für das moderne Leben. Da auch seine Freunde sehr experimentierfreudig waren, stellt das Museim ie Bilder denen Pissarros gegenüber, um das Geflecht der Beziehungen zwischen den verschiedenen Künstlern und Gruppierungen sichtbar und erfahrbar zu machen.

Abgesehen von den betörenden Werken Pissarros sind hier auch die Werke von Courbet, Corot, Cézanne, Manet, Monet, Gauguin, van Gogh und anderen Künstlern dieser aufregenden Epoche zu sehen.

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