Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal Schonender Katheter-Eingriff soll Bluthochdruck senken

Wuppertal · Das Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal bietet für die Einstellung des Bluthochdrucks ein alternatives minimalinvasives Verfahren an – die Renale Denervation, kurz RDN genannt.

 Dr. med. Roger Gerke (Leiter Invasive Kardiologie, Kardiologisches Zentrum Elberfeld) führt im Herzkatheterlabor die Renale Denervation durch.

Dr. med. Roger Gerke (Leiter Invasive Kardiologie, Kardiologisches Zentrum Elberfeld) führt im Herzkatheterlabor die Renale Denervation durch.

Foto: Bethesda/Anne Wirtz

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine Volkskrankheit. Fast jede dritte Bundesbürgerin bzw. jeder dritter Bundesbürger leidet unter der Erkrankung, die als Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. So gehen etwa die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte auf das Konto des erhöhten Blutdrucks. Dem Ziel einer guten Blutdruckeinstellung kommt somit eine wesentliche Bedeutung zu. Aber leider erreichen es nur etwa 50 Prozent der an Bluthochdruck erkrankten Menschen.

Wenn blutdrucksenkende Medikamente nicht helfen, kann, dank der guten Studienlage und der hohen Anzahl der im Bethesda durchgeführten Eingriffe, die an das Niveau eines Zentrums grenzt, die Renale Denervation (RDN) eine sinnvolle Therapie-Ergänzung sein.

„Durch einen speziellen Katheter, der über die Leiste der Patientin bzw. der Patientin eingeführt und bis in die Nierenarterien vorgeschoben wird, werden überaktive Nervenstränge rund um die Nierenarterien mittels Radiofrequenz-Energie verödet und somit selektiv deaktiviert“, erklärt Dr. med. Roger Gerke, Leitender Arzt im Kardiologischen Zentrum Elberfeld des Agplesion, das Verfahren. „Dies kann zu einer verringerten Bildung von blutdrucksteigernden Hormonen führen, was eine Senkung des Bluthochdrucks ergeben kann. Gelingt eine ausreichende Blutdruckreduktion, kann eventuell auf einen Teil der bisher eingenommenen Medikation nach Absprache mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt verzichtet werden.“

Primäres Ziel der Behandlung ist eine gute Einstellung des Bluthochdrucks und damit die Minderung der Risiken für Folgeerkrankungen wie beispielsweise Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Nierenversagen. Vorangegangene Studien zeigen, dass sich durch Senkung des Blutdruckes um etwa zehn mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) das Schlaganfallrisiko um fast 40 Prozent senken lässt. Das erprobte Verfahren ist vor allem für Patientinnen und Patienten interessant, die trotz Lebensstiländerung und der bloßen Einnahme von Medikamenten gefährlich hohe Blutdruckwerte haben.

Alles unter einem Dach

„Der Bluthochdruck eines Menschen ist ein umfassendes Themenfeld, dem wir uns wissenschaftlich und klinisch mit besonderem Interesse widmen”, so Prof. Dr. med. Bernd Sanner (Kardiologe, Bluthochdruckexperte und Chefarzt der Medizinischen Klinik mit zertifiziertem Bluthochdruckzentrum, zertifiziertem Zentrum für Schlafmedizin und zertifizierter Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz – Heart Failure Unit – HFU). „Dank der fachübergreifenden Zusammenarbeit unter einem Dach mit Innerer Medizin, Neurologie, Kardiologie, Angiologie und Neuroradiologie können wir hier im Haus auch Patientinnen und Patienten mit komplexen und schwer einstellbaren Formen der arteriellen Hypertonie versorgen.”

Lässt sich der Bluthochdruck nicht allein durch Veränderung der Lebensgewohnheiten und einer rein medikamentösen Behandlung kontrollieren, kann das Verfahren der Renalen Denervation wertvoll sein. Je nach individueller Krankengeschichte, Testergebnissen und Symptomen entscheidet die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt gemeinsam mit Bluthochdruckexpertin bzw. -experten, ob die Renale Denervation für die jeweilige Patientin bzw. den jeweiligen Patienten geeignet ist.

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