1. Gesundheit

Grippegefahr nicht unterschätzen

Grippegefahr nicht unterschätzen

Die Grippesaison 2015/2016 steht vor der Tür. Das beste Mittel, um sich vor der Grippe, auch Influenza genannt, zu schützen: eine Impfung. Als günstigsten Zeitraum dafür nennen die Apotheker in Wuppertal die Monate Oktober und November.

Sie stützen sich dabei auf eine entsprechende Empfehlung des renommierten Robert-Koch-Instituts (RKI), das für die wissenschaftliche Erforschung von Infektionskrankheiten im Auftrag des Gesundheitsministeriums zuständig ist.

Die echte Grippe beginnt in der Regel ohne Vorwarnung und ist durch ein starkes Krankheitsgefühl und hohes Fieber gekennzeichnet. Schwere Verläufe können sogar tödlich enden. Dieser Tatsache ungeachtet, schützen sich hierzulande noch viel zu wenige Menschen durch eine Impfung. Laut einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts lag die Influenza-Impfquote bei Personen über 60 Jahren in 2013/14 bei 49 Prozent; bei chronisch Kranken im Alter von 18 bis 59 Jahren waren sogar nur 23 Prozent geimpft. Die Weltgesundheitsorganisation fordert für die Risikogruppen eine Impfquote von mindestens 75 Prozent.

  • Ab dieser Woche wird auch in
    In dieser Woche : Apotheken starten Impfungen gegen Corona
  • Bild einer Impfung bei der Freiwilligen
    Am Montag, 29. Dezember 2021 : Telefonaktion zur Booster-Impfung
  • Der Aufruf in deutscher und ukrainischer
    Fachkräfte aus der Ukraine : Apotheken in Wuppertal unterstützen Integration

Die mangelnde Bereitschaft zum Piks gegen die Grippe führt Regine Quinke, Pressesprecherin der Apotheker in Wuppertal, auf zwei Hauptgründe zurück. Zum einen werde die Grippe immer noch in ihrer Gefährlichkeit unterschätzt. Zum anderen befürchteten viele, die Impfung könne die Grippe selbst auslösen. "Das ist definitiv nicht der Fall", stellt Quinke klar. Die Impfung selbst werde in den allermeisten Fällen sehr gut vertragen. Beschwerden an der Einstichstelle könnten vereinzelt auftreten. Manchmal stelle sich auch ein geringes Krankheitsgefühl ein, das jedoch nicht lange anhalte.

"Menschen erkranken ab September häufig an einem sogenannten grippalen Infekt. Geschieht dies zufällig im zeitlichen Zusammenhang mit der Grippeimpfung, schreiben viele Betroffene die Infektsymptome der Impfung zu, obwohl keine Verbindung besteht", erläutert Regine Quinke. Im Gegensatz zur echten Grippe entwickeln sich grippale Infekte langsamer und häufig ohne oder nur mit leichtem Fieber.

Ein besonderes Risiko für schwere Grippeverläufe und damit verbundene ernste Komplikationen tragen Menschen über 60 Jahre und Menschen, die an einer chronischen Krankheit leiden, wie etwa Diabetes, Rheuma, Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch HIV-Patienten und Schwangere sollten sich impfen lassen. Bei ihnen wird die virale Grippeinfektion häufig noch von Bakterien begleitet. Eine Lungen- oder Herzklappenentzündung kann die Folge sein.

Eine absolute Sicherheit bietet jedoch auch die Impfung nicht. Wer trotz Impfung Symptome einer Grippe bekommt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Im Notfall verschreibt der Arzt Arzneimittel, die den Viren entgegenwirken.

"Die Impfung ersetzen können diese Medikamente jedoch nicht", erklärt Regine Quinke. "Sie kommen erst im akuten Erkrankungsfall zum Einsatz, also, wenn die Erkrankung schon weiter fortgeschritten ist, während die Impfung verhindert, dass die Krankheit überhaupt ausbrechen kann", so Quinke weiter.

Ob Grippe oder grippaler Infekt, die folgenden Maßnahmen helfen, sich möglichst nicht anzustecken:

- Hände häufig mit warmem Wasser und Seife waschen
- Schleimhäute von Nase, Mund und Augen möglichst nicht mit den Fingern berühren
- Menschenansammlungen meiden
- Auf Händeschütteln verzichten
- Nicht in die Hände niesen bzw. husten, sondern in die Armbeuge
- Auch bei grippalen Infekten Ruhe gönnen und möglichst zuhause bleiben
- Dreimal täglich zehn Minuten gründlich lüften